Verhaftung in China wird für Yahoo zum Image-GAU

09.09.2005
Nachdem die "Reporter ohne Grenzen" Yahoo Hongkong beschuldigt haben, Daten geliefert zu haben, die zur Inhaftierung eines chinesischen Journalisten führten, steht das gesamte Unternehmen vor einem Image-GAU.

Nachdem die "Reporter ohne Grenzen" Yahoo Hongkong beschuldigt haben, Daten geliefert zu haben, die zur Inhaftierung eines chinesischen Journalisten führten, steht das gesamte Unternehmen vor einem Image-GAU.

So bezeichnet es "Der Spiegel" und schreibt, dass Yahoo den Vorwürfen nur entgegensetzen konnte, dass auch andere ausländische Internet- und Portalanbieter sich mit dem chinesischen Regime arrangierten, genauer Zitat Yahoo: "im Rahmen der Gesetze, Richtlinien und Gebräuche des Landes arbeiten". Das Medienecho weltweit sei katastrophal. Auch das "Komitee zum Schutz von Journalisten" (CPJ) in New York habe sich der Kritik der Reporter ohne Grenzen bereits angeschlossen.

Tatsächlich sind alle einheimischen und ausländischen Diensteanbieter in China zur Selbstkontrolle und Zensur sowie auf richterliche Anordnung zur Weitergabe von Nutzerdaten verpflichtet, wenn es etwa um systemkritische Inhalte geht.

Da das chinesische Regime diese Instrumente ausnutze, um den Freiheitsdrang der Bürger zu unterdrücken und Jagd auf Dissidenten zu machen, muss sich Yahoo natürlich fragen, ob man unter solchen Umständen in China Geschäfte machen darf. Gleiches gilt auch für Google, MSN und andere ausländische Portal- oder Internetanbieter, aber auch für viele andere Unternehmen, die sich zum Handlanger des chinesischen Unrechtsystems machen. (kh)

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