Verhaltensforscher: Geringe Belohnung macht krank

31.08.2004
Was wir schon immer geahnt haben: Wer unzufrieden mit seiner Arbeit ist und sich auch noch zu wenig entlohnt fühlt, verdoppelt sein Risiko, an stressbedingten Symptomen wie Herz- und Kreislau zu erleiden. Das hat der Schweizer Medizinsoziologe Johannes Siegrist als Ergebnis einer europaweiten Studie auf dem Internationalen Kongress für Verhaltensmedizin in Mainz dargelegt.

Was wir schon immer geahnt haben: Wer unzufrieden mit seiner Arbeit ist und sich auch noch zu wenig entlohnt fühlt, verdoppelt sein Risiko, an stressbedingten Symptomen wie Herz- und Kreislau zu erleiden. Das hat der Schweizer Medizinsoziologe Johannes Siegrist als Ergebnis einer europaweiten Studie auf dem Internationalen Kongress für Verhaltensmedizin in Mainz dargelegt.

"Wir konnten nachweisen, dass bei Menschen, die sich beruflich abstrampeln und keine Belohnung erfahren, Stresshormone und Blutdruck signifikant erhöht sind", wird Siegrist im Magazin "Der Spiegel" zitiert.

Negativfaktoren seien unter anderem auch fehlende Wertschätzung durch Vorgesetzte, Angst vor Jobverlust und mangelnde Aufstiegschancen. Um fünf bis zehn Jahre erhöhten sich die Risiken, an stressbedingten Leiden zu erkranken oder gar zu sterben, so Siegrist.

"Investitionen in die Mitarbeiter lohnen sich nach w Studien für Firmen auch ökonomisch", zusammenhänge, die in Deutschland bislang noch kaum beachtet würden, erklärt der Verhaltensmediziner und hat zusammen mit seinem Team Vorschläge für die betriebliche Vorsorge bei Unternehmen erarbeitet. Dazu gehören die Schulung für Führungskräfte, die Weiterbildung der Mitarbeiter und Systeme für eine Gewinnbeteiligung der Arbeitnehmer. (kh)

Zur Startseite