Vermischung von Spiel und Realität birgt Gefahren

03.09.2000

Aggressive Handlungen in Computerspielen lassen sich nicht pauschal verteufeln. Spiele sind allerdings gefährlich, wenn ihr Umfeld für gewalttätige Handlungen die Übergänge zwischen virtueller und realer Welt verwischt, berichtet das Computermagazin "c’t".

In der öffentlichen Diskussion schieben sich nach den andauernden Amokläufen jugendlicher Waffennarren in den USA Politik, Waffenlobby und Medien gegenseitig die Verantwortung zu. Es gibt vier grundlegend verschiedene Theorieansätze zu Gewalt und Computerspielen. Einig sind sich alle Forscher in der Überzeugung, dass es keinen monokausalen Erklärungsansatz für die Wirkung von Gewalt in Computerspielen gibt. Im Videospiel kann ein Spieler die virtuelle Gewalt, im Gegensatz zur realen Gewalt, reuelos genießen. Während reale Gewalt Angst erzeugt, bewirkt virtuelle Gewalt Lust und vermittelt dem Spieler ein allmächtiges Gefühl der Überlegenheit. Gefährlich wird es, wenn die virtuelle Gewalt ihren Weg zurück in die Realität findet, weil Spieler die reale Welt mit der virtuellen vermischen. Bei der Beurteilung der Auswirkungen von Computerspielen kommt dem Realitätsgrad der Spielewelt eine zentrale Bedeutung zu. Besonders besorgniserregend sind die realistischen Ego-Shooter und Söldnerspiele. (akl)

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