Verona Feldbusch und der Imagefaktor

21.09.2000

Ein Image kann man haben oder auch nicht. Hat man keins, ist man ein Nobody, ein Niemand, den keiner kennt und für den sich keiner interessiert. Will man jemand sein, braucht man ein Image, am besten ein positives. Zur Not tut es auch ein schlechtes, das aber nur bei Popmusikern und Tennisspielern. Hat ein Unternehmen ein positives Image, musste es lange daran arbeiten. Hat ein Unternehmen ein schlechtes Image, dann gehört es zur Chemiebranche oder heißt es Ford oder Opel. Ein positives Image ist meis-tens sehr schwierig und in einem langwierigen Prozess zu erlangen. Aus einem positiven ein negatives Image zu machen, geht dagegen ganz einfach und schnell. Ein Image ist ein Bild oder eine Vorstellung, das beziehungsweise die jemand von jemand anderem hat. Eine wichtige Voraussetzung, um überhaupt ein Image haben zu können, ist die Bekanntheit. Wenn zum Beispiel Verona Feldbusch völlig unbekannt wäre, könnte sich niemand ein Bild und eine Vorstellung von ihr machen. Was man ja durchaus schade finden kann. Man darf annehmen, dass Frau Feldbusch bei einigen IT-Händlern in Deutschland ein besseres Image hat als die meisten PC-Hersteller. Das könnte allerdings damit zu tun haben, dass die meisten IT-Händler männlichen Geschlechts sind. Frau Feldbusch ist es jedenfalls gelungen, in relativ kurzer Zeit (wenige Jahre) ein Image aufzubauen. Das kann man von der PC-Industrie so nicht behaupten. Wäre aber auch wohl etwas viel verlangt. Denn man kann die PC-Industrie nur bedingt mit Frau Feldbusch in einen Topf werfen. Dann schon eher die Automobilhersteller. Und die haben Jahrzehnte gebraucht, um ihr jeweiliges Image aufzubauen. Manche haben es freilich bis heute nicht geschafft.

Das Image eines Unternehmens setzt sich aus vielen Elementen zusammen. Ganz sicher basiert es nicht auf einer rationalen Bewertung durch den Bewertenden. Image hat viel mit Sympathie und ihrem Gegenteil zu tun. Der sympathischste PC- und Notebook-Hersteller in den Augen des deutschen IT-Handels heißt Sony. Das ist erstaunlich. Immerhin zählt Sony nicht zu den Pionieren der PC-Fertigung. Und wenn man die Händler fragt, welcher PC-Hersteller ihnen ganz spontan einfällt, kommt Sony erst an achter Stelle.

Arbeiten würden die meisten Händler aber am liebsten bei HP (so sie denn überhaupt bei einem Hersteller arbeiten müssten). Die qualitativ hochwertigsten Produkte stellt in den Augen der Händler dagegen Toshiba her. Am bekanntesten ist Compaq. Ganz schlecht sieht es dagegen für Tulip und Olivetti aus. Die sind in der Bewertung durch die IT-Händler in Deutschland in allen Kategorien die Schlusslichter.

Woher wir das alles wissen? Weil wir die Händler gefragt haben. Insgesamt rund 2.400 an der Zahl, also ziemlich viele. Vierhundert Händler je Kategorie, von denen es sechs gibt: PC/Notebook, Drucker, Monitore, Software, Netzwerk und Distributoren. In dieser Ausgabe starten wir mit den Ergebnissen zur Kategorie PC- und Notebook-Hersteller. Zu lesen auf Seite 32. Die übrigen Ergebnisse folgen in den kommenden Ausgaben. Da gibt es auch wieder einige Überraschungen. Bei dieser Gelegenheit möchte sich die Redaktion bei allen Teilnehmern ganz herzlich für ihre Geduld bedanken. Zumal dies nicht die einzige Umfrage von ComputerPartner in den vergangenen Wochen war.

Damian Sicking

dsicking@compterpartner.de

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