Versandhandel in der Krise

04.06.2004

Schlechte Zeiten für Deutschlands Katalogversender. Sie verlieren Kunden, weil diesen das Einkaufen auf der Wohnzimmercouch zu teuer geworden ist. Marktführer Quelle und die Schwesterfirma Neckermann, beide zum Karstadt-Quelle-Konzern gehörend, büßten im vergangenen Jahr 2,7 Prozent Umsatz ein, im ersten Quartal dieses Jahres lagen die Erlöse sogar um 5,1 Prozent unter Vorjahr. Und die Aussichten sind schlecht. In einer Markterhebung des Instituts Dialego im Auftrag des "Handelsblatt" gaben 30 Prozent der Versandhandelskunden an, in diesem Jahr weniger bestellen zu wollen als 2003, weitere 4,2 Prozent wollen sogar gar nichts mehr beim Versender kaufen.

Wesentlicher Grund: Die Kunden glauben, anderswo günstigere Angebote zu erhalten, weil Kataloge lange im Voraus gedruckt werden und deshalb keine aktuellen Angebote enthalten können. "In den Fußgängerzonen erleben die Kunden, dass die Angebote von Woche zu Woche billiger werden. Bei diesem Tempo können die Versender nicht mithalten", zitiert das Handelsblatt den Hypo-Vereinsbank-Analysten Volker Bosse.

Damian Sicking

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