Verschmutzte E-Mails

24.03.2006
Auch im Februar 2006 hat Postini die E-Mail-Nachrichten seiner Kunden auf Attacken, Virenbefall und Spam hin analysiert.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Das Spam-Aufkomen nahm im Februar 2006 wieder zu. Mehr E-Mails als bisher wurden verschlüsselt, Viren pendelten sich auf ein normales Maß ein, und Instant-Messaging-Angriffe nahmen sogar ab. So lauten die Ergebnisse der E-Mail-Analyse von Postini.

Dabei nahm der Security-Spezialist über 22 Milliarden E-Mails seiner Kunden unter die Lupe. Davon hat der Anbieter 14 Milliarden Stück als DHAs (Directory Harvest Attacks), also als bösartige Angriffe und E-Mails an ungültige Empfänger, abgefangen. Spam wurde dabei nur in vier Milliarden E-Mails gefunden, was einem Wachstum von zwei Prozent im Vergleich zum Januar 2006 entspricht.

Postini filterte auch 2,2 Millionen Instant-Messaging-Botschaften (IM) aus und hinderte IM-Würmer wie FakeMSN, Lamo.Worm und Loxbot an der Weiterverbreitung. Diese Würmer wären in der Lage, Spyware, Adware, Tastensperren und Root-Kits auf dem infizierten Rechner zu installieren.

Am höchsten war das Spam-Aufkommen am 18. Februar 2006. An diesem Tag hatte Postini sage und schreibe 150 Millionen Nachrichten unter Quarantäne gestellt, das entsprach 82 Prozent aller aufgehaltenen Nachrichten. Und der Security-Spezialist hat auch schon eine Erklärung hierfür parat: "Das lag an steigenden Angeboten für Steuerberater und Finanzdienstleister, da die Abgabefrist für Steuererklärungen näher rückt", sagt Andrew Lochart, Marketingleiter bei Postini.

Weitere Analysen haben gezeigt, dass der Anteil der via TLS (Transport Layer Security) verschlüsselten E-Mails von 6,5 auf 7 Prozent angestiegen ist. Bei ausgehenden Nachrichten wuchs dieser Anteil von 1,5 auf fast 3 Prozent. Dies ist ein Indiz dafür, dass Verschlüsselung für Unternehmenskunden immer wichtiger wird.

Während also die Zahl der Spam-Botschaften zunahm, pendelte sich die Zahl der virenverseuchten E-Mail wieder auf ihr normales Niveau von 1,5 Prozent aller elektronischen Briefe ein. So blockte Postini insgesamt 40.185.146 Viren. Der Virus "Mywife" (auch unter den Namen "Kamasutra" oder "Nyxem" bekannt), der am 3. Februar 2006 drohte, Dateien auf infizierten Rechnern zu löschen, war laut Postini nur die Nummer acht unter den Top-Ten-Viren des Monats Februar.

Im Februar 2006 gab es insgesamt 2.869.819 Phishing-Attacken. Das waren 65 Prozent weniger als im Januar. Genauso niedrig wie im Vormonat war hingegen der Anteil der "echten" E-Mails an allen SMTP-Nachrichten: 15,5 Prozent.

Mehr Zahlen gibt es auf der Postini-Website www.postini.com/ stats.

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