Versicherungskunden setzen weiterhin auf Papier

14.02.2002
Trotz Fortschritten bei der Automatisierung von Geschäftsprozessen erfolgt ein beträchtlicher Teil der Kundenkommunikation noch immer auf dem Papierweg. Davon geht die aktuelle Studie von Actionpoint aus.

Kosteneinsparungen und ein verbesserter Kundenservice sind für Versicherungsunternehmen die wichtigs-ten Ziele von E-Business. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Actionpoint in Auftrag gegebene Studie von Byline Research, bei der IT-Manager und Betriebsleiter von mehr als 30 nationalen und internationalen Versicherungsunternehmen befragt wurden. Bei den Befragten ist der Wille zur Einführung effizienter E-Business-Konzepte genau so stark ausgeprägt wie der Wunsch nach größerer Effizienz.

Wunsch nach präziseren Systemen

Dokumentenmanagement steht bei den Versicherungen ganz oben. Die Befragten wünschen sich hierbei schnellere, präzisere und kompatiblere Systeme. Die wichtigsten Ziele beim Dokumentenmanagement sind besserer Service (90 Prozent) sowie verringerte Prozesskosten (87 Prozent). Kundenorientierte E-Business-Projekte haben auch weiterhin die höchste Priorität: Ganz oben auf der Liste stehen Customer-Relationship-Management (37 Prozent) und kundenorientierte Online-Dienstleis-tungen (27 Prozent).

Das größte Problem des Dokumentenmanagements sehen 53 Prozent der Befragten darin, Informationen aus papierbasierten Dokumenten in einem Format zu erfassen, das sich für die Weiterverarbeitung durch andere Systeme eignet. 40 Prozent zweifeln an der Integration dieser Dokumente in Back-Office-Systeme. In 58 Prozent der befragten Unternehmen greift mehr als ein System auf die von Papier erfassten Informationen zu. Das größte Hindernis bei der Abschaffung des Papiers ist neben dem Widerstand des Kunden (43 Prozent) der Zweifel an der Rentabilität (37 Prozent). Laut der Versicherungs-ergebnisse gehen die Versicherer nicht davon aus, daß ihre Kunden schon bereit sind, Versicherungs-geschäfte Online abzuwickeln.

Pessimismus bei digitalen Signaturen

Auch bei den digitalen Signaturen zeigen sich die Befragten pessimis-tisch: gerade mal zehn Prozent rechnen damit, dass sie diese Form der Unterschrift noch in diesem Jahr nutzen. Weitere zehn Prozent glauben, dass die allgemeine Einführung noch zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten geht von mehr als drei Jahren aus. 27 Prozent können sich überhaupt nicht vorstellen, dass digitale Signaturen einmal die Unterschriften auf Papier ersetzen sollen.

www.actionpoint.com

www.bylinegroup.com

ComputerPartner-Meinung:

Die meisten Kunden sind es gewöhnt, Dokumente per Papier zu erhalten. Und daran wird sich auch trotz Digitalisierung nicht so schnell etwas ändern. Vorraussetzung dafür wäre, dass jeder Kunde über einen PC verfügt - und den hat nun mal nicht jeder. (kat)

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