Verstärkte Zusammenarbeit mit dem Fachhandel angekündigt

12.03.1998

MÜNCHEN: Gut drei Monate nach dem Start ins Notebook-Geschäft löst Sony seine ersten Modelle durch neue Geräte ab. Doch nur das Innenleben der Rechner hat Neuerungen erfahren, rein äußerlich unterscheiden sie sich nicht von den Vorgängern. Dafür werden die Preise zum Teil um 500 Mark gesenkt.Zur diesjährigen Cebit Home wagte der japanische Unterhaltungs-elektronik-Gigant Sony den Einstieg ins PC-Geschäft. An den Start gingen die Kölner Ende August dieses Jahres aber nicht - wie eigentlich von der Branche erwartet - mit Desktop-Maschinen, sondern mit Notebooks - drei verschiedene Modelle an der Zahl. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft will das Unternehmen jetzt die zweite Staffel in Rennen schicken. Das Subnotebook "505G" wird abgelöst durch das Modell "505FX", den beiden Typen "735" und "737" folgen die Notebooks mit den Bezeichnung "745" bzw. "747". Rein äußerlich werden sich die neuen Vaio-Rechner (Vaio steht für Video Audio Integrated Operation; siehe auch ComputerPartner 18/98 Seite 8) allerdings nicht von ihren Vorgängern unterscheiden. Lediglich Kosmetik betreibt der Hersteller auch in puncto Innenleben. Schnellere Prozessoren (Pentium MMX mit 266 MHz) und Festplatten mit höheren Kapazitäten kommen nunmehr zum Einsatz.

Wichtigste Neuerung dürften die künftigen Preise sein. So sind die beiden Notebooks der 7er-Baureihe mit 3.490 Mark (757) bzw. 4.490 Mark (747) jetzt 500 Mark günstiger als die Pioniermodelle. Kunden, die es auf das leichtgewichtige 5er-Modell abgesehen haben, müssen aber auch weiterhin knapp 6.000 Mark auf den Tisch legen. Laut Anbieter ist die zweite Generation ab Dezember über die Distributoren Macrotron und RFI erhältlich.

Obwohl die Kölner zur Markteinführung den Vertrieb über den Großflächenvermarkter Media-Markt forcierten, hat sich nach Aussage von Guido Karbautzki, seines Zeichens verantwortlicher Produktmanager für die Vaio-Notebooks bei Sony Deutschland, das Geschäft mit gewerblichem Klientel besser entwickelt als erwartet. Als einer der ersten Großkunden schlug nach eigenen Aussagen die Fluggesellschaft Condor zu. Sie will ihren Flugkapitänen Sony-Notebooks als elektronische Flugbegleiter an die Hand zu geben. "Trotz besserer Preise der Mitbewerber hatten wir die Nase vorn", reibt sich Karbautzki die Hände. Nicht nur die Technik sei letztendlich ausschlaggebend gewesen, auch die Emotionen hätten eine Rolle gespielt. "Die finden Sony-Notebooks einfach chic, weil sie alleine vom Design her schon auffallen", weiß der Manager zu berichten. Verstärkte Anstrengungen im Projektgeschäft und intensivere Zusammenarbeit mit dem Fachhandel hat sich die deutsche Vaio-Truppe deshalb für das kommende Jahr in ihre To-do-Liste geschrieben. Die hat jetzt auch einen Chef bekommen. Seit Anfang Oktober braust Ex-Apple-Manager und Noch-Münchener Rainer Oberbeckmann jeden Montag von der Isarmetropole nach Köln. Erste Gehversuche hätte man aber ganz bewußt zusammen mit einem Retailer unternommen, so Karbautzki, weil damit sichergestellt worden sei, daß die Produkte schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erlangten. Die millionenfache Auflage des Media-Markt-Flyers sei dafür als Werbemedium einfach unschlagbar. Insider gehen davon aus, daß die Kölner binnen drei Monate über alle Vertriebskanäle hinweg rund 1.000 Geräte der 7er-Klasse unters Volk gebracht haben. Verkaufsschwächer zeigt sich allerdings das wohlgeformte Subnotebook im edlen Magnesiumgehäuse. Karbautzki kennt den Grund und zieht einen Vergleich zum Autokauf. "Das Notebook ist eben der Porsche unter seinesgleichen. Jeder will einen haben, aber nicht jeder kann sich einen leisten." (cm)

500 Mark billiger ist die zweite Generation der Sony-Notebooks. Nur das Nachfolge-Subnotebook "505FX" bleibt auch weiterhin nur für Kunden erschwinglich, die bereit sind, 6.000 Mark auf den Ladentisch zu legen.

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