Verstärktes Engagnment im Enterprise-Markt

29.10.1998

MÜNCHEN: Im Bereich der Personal Digital Assistants (PDAs) hat 3Com eine Führungsrolle eingenommen. Mit neuen Funktionen und Konzepten will der Hersteller nach dem Erfolg im Consumermarkt nun verstärkt die Firmenkunden für seine Geräte begeistern."Unsere Hauptzielgruppe war bisher der Einzelnutzer. Nun wollen wir mit neuen Lösungen verstärkt Unternehmen für unsere Produkte gewinnen", erklärt Markus Bregler, zuständig für Distribution und Vertrieb der Palm-Geräte bei der 3Com GmbH in Unterföhring.

Seit der Markteinführung vor eineinhalb Jahren konnten weltweit mehr als zwei Millionen Geräte der PDA-Familie abgesetzt werden. 3Com ist so mit einem Marktanteil von 66 Prozent unangefochtener Spitzenreiter bei den Organizern. Bis zum Januar 1999 wird die Schallmauer von drei Millionen angepeilt.

Um die Geräte nun auch für Unternehmen interessanter zu machen, wurden den Winzlingen neue Fähigkeiten beigebracht. So beherrschen sie nun die Kommunikation mit Mobiltelefonen per Infrarot und lassen sich bei Bedarf mit einem Scanneraufsatz, beispielsweise für logistische Zwecke, erweitern. Bregler ist davon überzeugt, daß die Kommunikationstauglichkeit das A und O für Firmenanwendungen ist. Daher wurde zusätzlich ein neuer Standard zur Datenübertragung über Radiowellen entwickelt, der die Kommunikationsfähigkeiten der PDAs nochmals erweitern soll. Außerdem sind beim Hersteller Developper-Kits erhältlich - so soll Systemhäusern und VARs die Voraussetzung für eine breite Entwicklungsplattform geschaffen werden. Dazu bietet 3Com für die Händler ein kostenpflichtiges Zertifizierungsprogramm an, nach dessen Durchführung der Wiederverkäufer in die Liste der Partner aufgenommen wird. Von den Partnerschaften mit Lotus, Net-

scape, Oracle, SAP oder Sybase verspricht sich das Unternehmen eine wachsende Zahl von leistungsfähigen Software-Tools für die Palm-Geräte.

Die neuen Ansätze bedeuten jedoch keineswegs die Abkehr vom Retail-Kanal: "Ohne die Retailer würden wir sterben. Dieser Markt bildet für uns den Rückhalt, und daran wird sich nichts ändern", betont der

3Com-Manager.

Vor "Windows CE" hat das Unternehmen keine Angst: "Mit Palm OS haben wir ein schlankes Betriebssystem, das sich im Einsatz bei PDAs bewährt hat. Lange Akkustandzeiten und ein schneller Datenzugriff sind für den Anwender wichtiger als ein Farbdisplay oder die Windows-Oberfläche." Wichtig ist Bregler die Unterscheidung der PDAs zu Geräten wie etwa den Handheld-PCs von Psion: "Wir sehen unsere Palms als Kommunikationsmaschinen, während die Psion-Produkte mehr einem Mini-Computer ähneln. Der ideale User unserer Geräte ist aber der PC-Hasser, der eine einfache Bedienung will." (akl)

Palm-Computing-Vertriebsmanager Bregler: "Der ideale User für unseren Palm-Pilot ist der PC-Hasser."

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