Very trendy: Design-PCs auf der Cebit 2000

03.02.2000
Design-PCs sind nichts wirklich Neues mehr. Doch in dieser Flut waren siebislang noch auf keiner Cebit zu sehen. Die Meinungen über einen Markterfolg sind allerdings geteilt.

Schick gestylte PCs und Monitore, wohin das Auge auch blickte. Die PC-Hersteller gaben sich auf der Cebit 2000 trendy und zeigten serienreife Designrechner sowie futuristische Zukunftsstudien.

Durch die immer kleiner werdenden Bauteile und natürlich vor allem durch die TFT-Displays lassen sich die optisch ansprechenden Rechenkünstler inzwischen wesentlich einfacher realisieren. So zeigte beispielweise die IBM Personal Systems Group (PSG) in Hannover erstmals einige Modelle aus der neuen Desktop-Produktpalette. In elegantes Schwarz gehüllt und durchgängig mit Flachbildschirmen ausgerüstet, präsentierte das Unternehmen von einfachen Internet-Appliances über traditionelle Allround-PCs bis hin zu Servern im neuen Gewand. "Beim Thema Design geht es uns nicht darum, schöne bunte Geräte herzustellen, sondern dem Kunden die Funktionen zu geben, die er braucht - und zwar in einer handlichen, nützlichen und ästhetischen Form", sagt dazu Lee Green, zuständig bei IBM für Design und Corporate Identity. Zwar laufen die Geräte unter dem Titel der im vergangenen Jahr beschlossenen Initiative "Edge of Network" (EON), der exakte Produktname wird jedoch erst im April bekannt gegeben. Lieferstart ist im zweiten Quartal.

Bei HP wird aus dem"E-PC" der "E-Vectra"

Hewlett-Packard hat den bereits im Vorfeld der Messe angekündigten "E-PC" nun in "E-Vectra" umbenannt. Die Besonderheit des 3,8 Kilogramm leichten Gerätes ist die mit einem Handgriff herausnehmbare Festplatte. So lassen sich wertvolle Daten im Falle von Reparatur oder Austausch einfacher sichern. Der E-Vectra kommt ohne Diskettenlaufwerk und ISA-/PCI-Steckplätze aus, was HP dazu bewogen hat, den Rechner zumindest in den USA mit einer lebenslangen Garantie auszustatten. Zur Erweiterung besitzt der mit einer Intel-Celeron-CPU angetriebene Rechner zwei USB-Ports. Zur An- bindung an die Außenwelt ist ein 100-Mbit-Netzwerkanschluss vorhanden. Der Preis für den ab Mitte April lieferbaren PC beträgt ab 1.200 Mark.

Packard Bell kann mehr als andere

Mit den Geräten "Le Diva" und "Spirit II" zeigte Packard Bell echte Designbonbons mit Weltneuheit: Die Übertragung von PC-Signalen zum Fernseher bei gleichzeitiger Steuerung der PC-Funktionen über eine mitgelieferte Spezialfernbedienung. So kann auch auf dem TV-Bildschirm gesurft oder ein Word-Dokument betrachtet werden. Im Falle des wahlweise in metallic, grün oder holzfarben erhältlichen Prunkstücks Le Diva geschieht dieser Vorgang sogar drahtlos. Der komplette Rechner verschwindet in einem 15-Zoll-Flatscreen und verfügt über kabellose Tastatur und Maus. Komplettiert wird das Gerät mit einem 600-MHz-Pentium-III-Prozessor, 128 MB RAM, 12-GB-Festplatte und integriertem DVD-Laufwerk.

Für voraussichtlich etwa 6.500 Mark wird dem Designstück außerdem ein umfangreiches "Rundum-sorglos"-Software-Paket mit mehr als 35 Programmen für Office und Entertainment inklusive kostenlosem Internet-Zugang beiliegen. Der Lieferstart ist für Ende des zweiten Quartals geplant. Beim Spirit II sind Flachbildschirm und Gehäuse getrennt, ansonsten verfügt der metallfarbene Rechner, bis auf eine 15-GB-Festplatte und drahtgebundene Eingabegeräte, über eine ähnliche Hard- und Software-Ausstattung. Inklusive 24-Stunden-vor-Ort-Service wird der Preis mit etwa 5.500 Mark veranschlagt.

Compaq gibt sich konservativ

Der weltgrößte PC-Hersteller traut der Sache noch nicht so ganz und gab sich auf der Cebit in Sachen Design eher konservativ. Zwar zeigte Compaq den als Toaster verschrieenen "EZ 2000", allerdings möchte man erst die Reaktion der Partner abwarten, bevor man den Start für Deutschland eventuell im Q2 freigegeben will. "Der deutsche PC-Markt ist technologiegetrieben", meint dazu Consumer-Chefin Karola Bode. "Und sind wir doch mal ehrlich, der PC steht in der Regel unter dem Tisch, da spielt das Design keine Rolle. Beim Monitor ist das was anderes. Die Frage ist, ob der Kunde bereit ist, für Design zu bezahlen." (akl)

www.de.ibm.com/products

www.hpcebit.com

www.packardbell.de

www.compaq.de

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