Verzehnfachung des Umsatzes im Versandgeschäft geplant

08.12.1999

HEILBRONN: Die Bechtle AG drückt weiter mächtig aufs Gaspedal. Bis zum Jahr 2005 will das Systemhaus mit dann rund 2.500 Mitarbeitern zwei Milliarden Mark umsetzen, die Hälfte davon über die Versandtochter Bechtle-direkt.Ralf Klenk fährt mit dem Audi S4 nicht nur ein schnelles Auto, auch im Geschäftsleben drückt der Vorstand der Bechtle AG gerne auf die Tube. Dementsprechend ist die Beschleunigung des schwäbischen Systemhauses atemberaubend. Innerhalb von nur vier Jahren wird Bechtle den Umsatz mehr als verdreifachen (von 168 Millionen Mark 1996 auf angestrebte 525 Millionen Mark in diesem Jahr). Doch damit nicht genug: Bis zum Jahr 2005 will der ehemalige Bürotechnikhändler zu einem Giganten mit einem Umsatz von zwei Milliarden Mark avancieren, der rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt.

"Das ist unsere Vision. Und bisher haben wir unsere Visionen immer erreicht", glaubt Klenk an die Realisierbarkeit dieses Wachstumskurses. Neben dem "klassischen" Systemhausgeschäft mit derzeit 18 Niederlassungen und drei Service-Stützpunkten spielt in den Plänen der Heilbronner die Versandtochter Bechtle-direkt eine zunehmende Rolle. Nicht weniger als die Hälfte des Umsatzes, also etwa eine Milliarde Mark, soll in fünf Jahren auf den Versender entfallen. Das entspricht einer Verzehnfachung des Umsatzes, den Bechtle-direkt sich für dieses Jahr vorgenommen hat (siehe Kasten rechts).

Klar: Wer derart nach vorne preschen will, muß erst einmal investieren. Mit dem nagelneuen Logistikzentrum am Stadtrand von Heilbronn und der Gründung der Bechtle Logistik GmbH, deren Leitung Bechtle-direkt-Geschäftsführer Jürgen Schäfer zusätzlich übernommen hat, haben die Schwaben die erforderlichen infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen.

Hier befindet sich neben dem Sitz der Bechtle-direkt GmbH eine fußballplatzgroße Lagerfläche mit 6.000 verschiedenen Artikeln und derzeit 600 Palettenplätzen, die in der Endausbauphase auf 1.900 Plätze erweitert werden können, sowie ein Konfektionierungszentrum, in dem pro Tag 1.000 Systeme konfiguriert werden können. Ebenfalls rund 1.000 Pakete werden täglich aus dem Logistikzentrum in acht Nationen verschickt. Um auch das Wachstum vom Management her voranzutreiben, hat Bechtle sich den ehemaligen Compaq-Vertriebsdirektor Robert Gmeiner geangelt. Er soll als Vertriebsvorstand vor allem das Geschäft mit den Großkunden vorantreiben. Gmeiner scheint gut ins Unternehmen zu passen. Zumindest was seine Vorliebe für hohe Geschwindigkeiten betrifft, liegt der passionierte Snowboarder und Mountainbiker mit seinem Chef Klenk auf einer Linie. (sic)

Bleibt nicht auf den Kisten sitzen: Bechtle-Vorstand Ralf Klenk.

Zur Startseite