VIA-Chef wegen Industriespionage angeklagt

09.12.2003
Nach einem Bericht der "Taipei Times" sind VIA-CEO Wen Chi Chen und seine Ehefrau, die VIA-Vorsitzende Cher Wang, in Taipeh wegen Industriespionage angeklagt worden. Im Falle einer Verurteilung drohen mehrjährige Haftstrafen. Die "Taipei Times" beruft sich ihrerseits auf lokale Medien, die von der Anklage berichten.

Nach einem Bericht der "Taipei Times" sind VIA-CEO Wen Chi Chen und seine Ehefrau, die VIA-Vorsitzende Cher Wang, in Taipeh wegen Industriespionage angeklagt worden. Im Falle einer Verurteilung drohen mehrjährige Haftstrafen. Die "Taipei Times" beruft sich ihrerseits auf lokale Medien, die von der Anklage berichten.

Richard Brown, Vice President und bei VIA für das Marketing zuständig, hat die Berichte bestätigt, die Anklage sei VIA aber noch nicht zugestellt worden. Laut "Taipei Times" zählen Copyright-Verstöße und Vertrauensbruch zu den weiteren Anklagepunkten, die vom Büro des Distrikt-Staatsanwalts erhoben worden seien. Bei der von der Spionage betroffenen Firma handle es sich um D-Link, einen Technologie-Lieferanten und Konkurrenten von VIA.

Die beiden Beklagten hätten einen Mitarbeiter und nun ebenfalls Angeklagten dazu angestiftet, Chip-Simulationen und Unterlagen von D-Link zu stehlen. Dafür soll sich der seit 1995 bei VIA beschäftigte Mitarbeiter im Jahr 2000 in die Software-Enwticklung von D-Link eingeschleust haben, um 2001 wieder zu VIA zu wechseln, mit geheimen Unteragen im Gepäck, so die Anklage. Die gestohlenen Unterlagen seien dann auf einem FTP-Server von VIA aufgetaucht, der Mitarbeitern und Kunden von VIA offen steht. Wen Chi Chen und seine Ehefrau sollen dem Mitarbeiter für den Diebstahl Geld gezahlt haben, berichtet unsere Schwesterpublikation Tecchannel weiter.

In einer Stellungnahme hat Wen Chi Chen laut "Taipei Times" die Vorwürfe zurückgewiesen und als Mändnis bezeichnet. VIA-Vice-President Brown erklärte die möglicherweise geflossenen Zahlungen an den Mitarbeiter als Versuch, den Ingenieur bei VIA zu halten. Es sei nicht unüblich, bei Top-Angestellten, die das Unternehmen verlassen, Lohnzahlungen fortzusetzen, um sie umzustimmen. Brown bezeichnete es überdies als abwegig, einem vermeintlichen Spion Geld zu überweisen und dann die mutmaßlich gestohlenen Unterlagen auf einem von außen zugänglichen Server zu platzieren.

Laut dem Bericht drohen den beiden Top-Managern vier Jahre Haft, dem ebenfalls angeklagten Mitarbeiter, der die D-Link-Unterlagen gestohlen haben soll, drei Jahre. (cm)

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