Via schwimmt gegen den Strom

18.01.2001

Der fabriklose taiwanische Halbleiterhersteller Via Technology konnte seine Chipset-Umsätze im Jahr 2000 trotz der Einbrüche am PC-Markt um 171 Prozent auf 936 Millionen Dollar steigern. Dieses Ergebnis überrascht umso mehr, da Via sehr stark vom PC-Markt abhängt.

Nach Bekanntwerden der Nachricht stieg die Aktie der FIC-Schwester an der taiwanischen Börse um 6,8 Prozent auf 6,24 Dollar und erholte sich damit von ihrem Tiefstand im vierten Quartal des vergangenen Jahres, als sie im Zuge des weltweiten PC-Markt-Debakels um 60 Prozent auf 5,54 Dollar pro Anteil eingebrochen war.

Im vergangenen Jahr konnte Via seinen Marktanteil auf 35 Prozent steigern, während Chip-Krösus Intel mächtig Federn lassen musste und nur noch 55 Prozent des Chipsatz-Marktes beherrscht. Chipsätze für PCs machen rund 90 Prozent des Umsatzes von Via aus. Das Unternehmen geht davon aus, dass es seinen Marktanteil in diesem Jahr auf 40 Prozent steigern wird. 90 Prozent aller Athlon- und Duron-Prozessoren von Intel-Herausforderer AMD laufen auf Motherboards mit Via-Chipsätzen. Die Speichertechnologie auf Basis von Double Data Rate (DDR) mit einem Frontside-Bus von 266 MHz als günstigere Alternative zu den von Intel forcierten teuren Rambus-Bausteinen hat die Kooperation zwischen AMD und Via weiter gefestigt.

Deutliche Umsatzzuwächse erwartet sich Via auch von dem Joint-Venture mit S3 zur Integration von Grafikfunktionen auf Via-Chipsätzen und von den eigenen Prozessoren der Marke Cyrix III. Wie die Entwicklung laufen wird, hängt allerdings stark von dem PC-Markt ab. Für das Jahr 2001 sagen die Analysten der französischen Großbank Credit Lyonnais dem taiwanischen Unternehmen jedenfalls ein Wachstum voraus, das mit 38 Prozent deutlich unter dem des Vorjahres liegen wird. (kh)

www.amd.com

www.creditlyonnais.com

www.intel.com

www.via.com.tw

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