Viag AG

28.11.1997

MÜNCHEN: Für reichlich Diskussionsstoff in der Branche sorgen derzeit Gerüchte, daß die VIAG AG plane, die Computer 2000 AG zu verkaufen. Als potentielle Käufer nannte der Newsletter PC Europa Ingram Micro und die Metro-Gruppe. Die Gerüchte, daß der Großhändler den Besitzer wechseln werde, sind nicht neu. Hannelore Gantzer, Abteilungsleiterin Presse bei der VIAG AG, wischt diese Meldung allerdings als gegenstands los vom Tisch: "Zum Thema Computer 2000 gibt es nichts Neues zu berichten; es werden keine Verkaufsgespräche geführt", lautete die knappe Antwort auf die Anfrage von ComputerPartner. Der Distributor wurde zum Problemfall für die VIAG, als er vor zwei Jahren den amerikanischen Markt erobern wollte. Dabei manövrierte er sich in die roten Zahlen. Nachdem C2000 bereits im Geschäftsjahr 1995/96 einen Fehlbetrag von 15,7 Millionen Mark auswies, rechnen Analysten für das Geschäftsjahr 1996/97 mit einem hohen zweistelligen Fehlbetrag. Schon in der ersten Jahreshälfte mußte der Großhändler ein Minus von 38 Millionen Mark vor Steuern verbuchen. Doch die Sanierung von AmeriQuest, der amerikanischen Tochter, soll das Konzernergebnis zum letzten Mal belastet haben, die Verlustquelle jetzt gestopft worden sein. Das Europa-Geschäft verlief dagegen glänzend. Inzwischen hat sich auch die Aktie des Großhändlers wieder erholt. Sie war in der 47. KW 482 Mark wert. Das ist zwar rund 40 Mark unter dem diesjährigen Höchststand von 520 Mark, aber immerhin lag ihr Tief dieses Jahr schon einmal bei 305 Mark. Erst kürzlich kündigte der Konzern eine Kapitalerhöhung um nominal 19,1 auf 67 Millionen Mark an. (is)

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