Viag Interkom auf Sparkurs, Mobilcom macht Verluste

13.08.2001
Netzbetreiber Viag Interkom reiht sich in den Sparreigen mit ein. Geschäftsführer Joachim Preisig hält Entlassungen für möglich, da jede zehnte Stelle abgebaut werden müsse. Auf jeden Fall jedoch würden frei werdende Stellen ab sofort nicht mehr besetzt. Derzeit beschäftigt die Viag rund 4.000 Mitarbeiter.Anlass war wieder einmal die Ergebn des letzten Quartals, die einen operativen Quartalsverlust in Höhe von 106 Millionen Euro aufwiesen. Aber auch die Vorgaben des verschuldeten Besitzers British Telecom, das Defizit zu verringern, werden für den Schrumpfkurs geltend gemacht. Offen in diesem Szenario bleibt allerdings, wie die Viag als künftige UMTS-Anbieterin ihr Defizit abbauen will. Denn allein die Kosten für den flächendeckenden Aufbau des Mobilnetzes kosten mehrere Milliarden Mark.Von wirklichen UMTS-Sorgen scheint dagegen Mitbewerber Mobilcom derzeit nicht geplagt zu sein. Das rund 6.000 Mitaarbeiter zählende Unternehmen mit Sitz in Büdelsdorf weist im ersten Halbjahr, bei einem Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro, ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 18,3 Millionen Euro auf. Und selbst wenn man die ausgewiesenen "UMTS-Anlaufkosten" mit einrechnet, kommt lediglich ein Verlust (Ebit) von 31,12 Millionen Euro heraus. Dabei haben die Viag und Mobilcom einiges gemeinsam. Zum Beispiel haben sie Nokia mit dem Aufbau ihrer UMTS-Netze beauftragt; über die Modalitäten der Verträge hüllen sich be in Stillschweigen. Da be Vertragsvolumen mit geschätzten 2,5 Milliarden Mark veranschlagt werden, hat Mobilcom eine UMTS-Finanzierung über den Mehrheitsgesellschafter France Telekom erreicht, die zumindest auf dem Papier keinen merklichen Einfluss auf die Büdelsdorfer Bilanz hat. "Wir haben 16,4 Milliarden Mark für die Lizenz bezahlt. Gleichzeitig erhielten wir von unserem Anteilseigner France Télécom durch eine Kapitalerhöhung 7,3 Milliarden Mark in Cash. Das heißt, wir müssen nur die Differenz finanzieren", erklärte Mobilcom-Chef Gerhard Schm seine UMTS-Finanzierung gegenüber dem Manager Magazin. Und: "Die erste (UMTS-) Runde finanzieren unsere be Lieferanten Nokia und Ericsson vor. Die stellen sogar etwas mehr Geld zur Verfügung, um die Anlaufkosten abzudecken - insgesamt knapp 3,9 Milliarden Mark."(gn/wl)

Netzbetreiber Viag Interkom reiht sich in den Sparreigen mit ein. Geschäftsführer Joachim Preisig hält Entlassungen für möglich, da jede zehnte Stelle abgebaut werden müsse. Auf jeden Fall jedoch würden frei werdende Stellen ab sofort nicht mehr besetzt. Derzeit beschäftigt die Viag rund 4.000 Mitarbeiter.Anlass war wieder einmal die Ergebn des letzten Quartals, die einen operativen Quartalsverlust in Höhe von 106 Millionen Euro aufwiesen. Aber auch die Vorgaben des verschuldeten Besitzers British Telecom, das Defizit zu verringern, werden für den Schrumpfkurs geltend gemacht. Offen in diesem Szenario bleibt allerdings, wie die Viag als künftige UMTS-Anbieterin ihr Defizit abbauen will. Denn allein die Kosten für den flächendeckenden Aufbau des Mobilnetzes kosten mehrere Milliarden Mark.Von wirklichen UMTS-Sorgen scheint dagegen Mitbewerber Mobilcom derzeit nicht geplagt zu sein. Das rund 6.000 Mitaarbeiter zählende Unternehmen mit Sitz in Büdelsdorf weist im ersten Halbjahr, bei einem Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro, ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 18,3 Millionen Euro auf. Und selbst wenn man die ausgewiesenen "UMTS-Anlaufkosten" mit einrechnet, kommt lediglich ein Verlust (Ebit) von 31,12 Millionen Euro heraus. Dabei haben die Viag und Mobilcom einiges gemeinsam. Zum Beispiel haben sie Nokia mit dem Aufbau ihrer UMTS-Netze beauftragt; über die Modalitäten der Verträge hüllen sich be in Stillschweigen. Da be Vertragsvolumen mit geschätzten 2,5 Milliarden Mark veranschlagt werden, hat Mobilcom eine UMTS-Finanzierung über den Mehrheitsgesellschafter France Telekom erreicht, die zumindest auf dem Papier keinen merklichen Einfluss auf die Büdelsdorfer Bilanz hat. "Wir haben 16,4 Milliarden Mark für die Lizenz bezahlt. Gleichzeitig erhielten wir von unserem Anteilseigner France Télécom durch eine Kapitalerhöhung 7,3 Milliarden Mark in Cash. Das heißt, wir müssen nur die Differenz finanzieren", erklärte Mobilcom-Chef Gerhard Schm seine UMTS-Finanzierung gegenüber dem Manager Magazin. Und: "Die erste (UMTS-) Runde finanzieren unsere be Lieferanten Nokia und Ericsson vor. Die stellen sogar etwas mehr Geld zur Verfügung, um die Anlaufkosten abzudecken - insgesamt knapp 3,9 Milliarden Mark."(gn/wl)

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