MÜNCHEN: Auch nach dem Verkauf von Computer 2000 an die amerikanische Tech Data Corp. behält sich Viag die Option vor, weiter in der Computerdistribution tätig zu bleiben.Georg Obermeier wollte das Thema schnell vom Tisch haben: "Der Verkauf der 80-Prozent-Beteiligung von Computer 2000 wurde vom Aufsichtsrat einstimmig beschlossen. Hierüber gibt es und gab es überhaupt keinen Streit", stellte der Vorstandsvorsitzende der Münchner Viag auf der Bilanzpressekonferenz unmißverständlich klar. Damit wies der Viag-Chef anderslautende Berichte in den Medien über Differenzen in der Viag-Führungsetage zum Thema C2000 zurück (siehe ComputerPartner Nr. 10/98, Seite 1).
In der Viag-Zentrale scheint allerdings in puncto Computerdistribution noch nicht das letzte Wort gefallen zu sein. Im Zuge der Transaktion erhält der Mischkonzern vier Prozent der Aktien von Tech Data und eine über fünf Jahre laufende Wandelschuldverschreibung. Ob Viag auch in Zukunft im Distributionsgeschäft mitmischen wird, macht Obermeier von der weiteren Entwicklung dieses "sehr fragilen und unberechenbaren" Business abhängig: "Wir haben die Wahl, ob wir in dieser Branche tätig bleiben oder aussteigen." Seinen Worten zufolge bleibt Viag "an den guten Perspektiven des neuen Global Player in der PC-Distribution beteiligt". Sollte sich Viag für einen erneuten Einstieg entschließen, ist es laut Obermeier Ziel, die Mehrheit an Tech Data anzustreben. Für den Mischkonzern würde das bedeuten, Aktien an der Börse zukaufen zu müssen. (god)