Magix Video Pro X4

Videoschnitt für Profis und erfahrene Filmemacher (Kurztest)

05.06.2012
Von Michael Ottmann
Das Programm von Magix kann mehr im Bereich Videobearbeitung als eine Standardsoftware.
Gelungener Spagat zwischen Profi- und Amateurliga: das Videoschnittprogramm "Video Pro X4" von Magix
Gelungener Spagat zwischen Profi- und Amateurliga: das Videoschnittprogramm "Video Pro X4" von Magix

"Video Pro X4" von Magix ist eine Videoschnittsoftware für Profis und erfahrene Filmemacher. Das beweist auch schon der Preis von rund 400 Euro. Schon die Liste der einlesbaren Formate zeigt, dass das Programm mehr kann als eine Standardsoftware. Neben den gängigen Consumer- und Industriestandards werden das von Apple entwickelte ProRes- oder Sonys XD-Cam-Format unterstützt, mit dem die Fernsehsender ARD, WDR oder Sat1 seit ein paar Jahren arbeiten.

Dank der Importfunktion 3D-fähiger Formate, wie MVC können Sie jetzt auch dreidimensionales Videomaterial produzieren. Um dieses in vollem Umfang zu bearbeiten, bietet die Schnittsoftware zahlreiche 3D-Übergänge, Effekte und einen 3D-Titelgenerator, der zusammen mit dem 3D-Editor "Magix 3D Maker" kaum Wünsche offen lässt.

Beim AVCHD-Import von einer Speicherkarte öffnet sich nach dem Einlegen des Datenträgers automatisch der Import-Assistent. Dieser erkennt die Speicherkarte als Videoquelle und bietet eine Thumbnail-Übersicht, mit Vorschau- und Auswahlfunktion der zu importierenden Videoclips.

Sie können jetzt Effekte im Vollbildmodus anwenden und hat damit die Möglichkeit, die Ergebnisse noch genauer zu kontrollieren. Alternativ fügen Sie Effekte über die Timeline in Videoprojekte ein – dank Mehrfachauswahl lässt sich so viel Zeit sparen.

Für einzelne Videoclips können direkt in der Timeline Einstellungen für Lautstärke und Transparenz vorgenommen oder einzelne Spuren ausgeblendet werden. So kann etwa die Filmbearbeitung im Multicam-Modus beschleunigt werden.

Verbessert hat Magix unter anderem die Zeitlupenfunktion: Durch Interpolation von Zwischenbildern wird eine deutlich flüssigere Zeitlupenwiedergabe als bei anderen Schnittprogrammen erreicht. Mit Hilfe eines "Jog"- und "Shutter"-Drehreglers können Videoclips mittels Keyframes bildgenau ausgewählt werden. Dank des Drei- oder Vier-Punkt-Schnitts können Sie Videos passgenau bearbeiten, schon bevor sie in die Timeline eingefügt werden.

Um Ihre Werke noch hochwertiger aussehen zu lassen, gibt es eine Reihe von Zusatzprogrammen und Plug-ins, beispielsweise "Red Giant" für erweiterte Farbanpassungen oder "Digieffects" für realistische Partikelsimulationen wie Regen-, Schnee- oder Lichteffekt.

Prinzipiell gelten bei Video Pro X4 dieselben Hardware-Anforderungen wie bei anderen Videoschnitt-Programmen. Ein schneller Multicore-Prozessor, eine flotte Grafikkarte und reichlich Arbeitsspeicher machen sich beim Rendern und Export bezahlt. Der Hersteller empfiehlt eine AMD-FX- oder Intel-Core-i7-CPU für optimale Performance. Neben CUDA und OpenCL für GPU-Berechnungen wird auch Intels Quick Sync unterstützt. Somit wird Videobearbeitung auch auf Netbooks und Notebooks mit entsprechendem Intel Chipsatz möglich, die keine eigene Grafikkarte haben.

Magix bietet vollen Support für Videocapturing-Karten von "BlackMagic", die auch im Broadcasting-Bereich verwendet werden. Über HDMI- oder SDI-Ports lassen sich Vorschaubilder in Echtzeit auf Kontrollmonitoren mit Auflösungen von bis zu 1080i ausgeben.

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