Viel Licht im Markt für Projektoren

12.04.2001
Die Projektorenbranche kann mit der Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre zufrieden sein. Zwar hat die Wachstumsrate im Jahr 2000 ihr Maximum bereits überschritten, doch die für die Folgejahre prognostizierten Umsätze versprechen weiterhin gute Geschäfte.

Beamer-Boom ohne Ende. In Deutschland betrug der Zuwachs bei verkauften Einheiten 1999 verglichen mit dem Vorjahr 36 Prozent, 66.486 Projektoren fanden einen Käufer. Im Jahr 2000 schnellte die Wachstumsrate gar auf 48 Prozent hoch, was einer Anzahl von 98.500 Geräten entspricht. Zwar fällt nach einer Prognose des Marktforschungsinstituts DTC die Wachstumsrate in den folgenden beiden Jahren auf 25 beziehungsweise 18 Prozent, das absolute Marktvolumen ist mit 145.800 erwarteten Beamern im Jahr 2002 dennoch immens.

Unter den Anbietern konnte sich Sony in den zurückliegenden drei Jahren bis zum ersten Quartal 2000, in dem der Konzern mit 13,8 Prozent Marktanteil klarer Marktführer vor Epson (12,1 Prozent) war, stetig verbessern. Im zweiten und dritten Jahresviertel fiel der Anteil zwar auf 10,7 respektive 11,5 Prozent, doch die Marktführerschaft büßte der japanische Konzern erst im letzten Quartal ein, als NEC mit 14,8 Prozent den Löwenanteil am Weihnachtsgeschäft einheimste. NEC hatte im ersten Halbjahr 2000 merklich geschwächelt, nur gut acht von 100 verkauften Beamern stammten statistisch gesehen von diesem Konzern. An Sony vorbei zu ziehen vermochte auch Toshiba. Das Unternehmen vergrößerte von 1999 an kontinuierlich seinen Anteil an der verkauften Gesamtmenge von 5,4 Prozent 1999 auf 9,5 Prozent im letzten Viertel 2000. Epson startete sehr erfolgversprechend ins Millenniumsjahr und legte mit 12,1 Prozent als einziger neben Sony ein zweistelliges Ergebnis vor. Doch dann purzelten die Amerikaner von neun über acht bis nur noch 7,3 Prozent in Q4 und müssen sich nun gemeinsam mit Liesegang Platz vier in der Rangliste der Beamer-Anbieter teilen.

Gewinner und Verlierer

Arg gebeutelt wurde auch Infocus. Nach den beiden relativ fetten Jahren 1998 und 1999 mit 9,4 und 8,7 Prozent Marktanteil knickte der Konzern 2000 recht hart ein und lugte in den letzten drei Monaten dieses Jahres noch gerade so über die Fünf-Prozent-Marke. Ranglistennachbar Sharp verbuchte 5,2 Prozent und konnte damit auch keinen deutlichen Trend nach oben einleiten (Q3: 4,4 Prozent nach 5,2 Prozent in Q2).

Zum Landeanflug hat wohl auch Davis angesetzt, dessen Quartalswerte 2000 mit 7,0, 5,8, 5,3 und 3,7 Prozent den Managern den Schweiß auf die Stirn treiben dürften.

Eher uneinheitlich tendieren Philips, Sanyo und ASK, die jeweils deutlich unter fünf Prozent blieben. Die Holländer schnitten mit 4,7 Prozent dabei noch vergleichsweise akzeptabel ab, während ASK den Boom-Jahren 1998 (8,2 Prozent) und 1999 (8,5 Prozent) nachweinen dürfte. Aufgetaucht aus der nach wie vor stärksten Gruppe der sonstigen Anbieter ist Hitachi im letzten Quartal 2000. Die Japaner verleibten sich vier Prozent des Kuchens ein.

Auf Westeuropa bezogen ergibt der Blick auf die Zuwachsraten einen sehr ähnlichen Verlauf. Auch hier errechnet sich mit 192.625 verkauften Beamern im Jahr 1998 und 262.857 Geräten im Folgejahr ein Wachstum von gut 36 Prozent. Parallel zur Entwicklung in Deutschland erlebte das Jahr 2000 mit über 46 Prozent den Maximalwert der Zuwachsrate (385.000 Projektoren). Für das laufende Jahr erwarten die Auguren von DTC knapp 32 Prozent Wachstum, 2002 sollen es nicht ganz 27 Prozent sein. Die Gesamtzahl abgesetzter Geräte schätzt der Consulter dabei auf 645.000.

www.toshiba.de

www.sony.de

www.epson.de

www.liesegang.de

www.sharp.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Absatzzahlen, ob für die Vergangenheit erfasst oder für die Zukunft prognostiziert, sprechen eine deutliche Sprache: Die Nachfrage nach Projektoren steigt weiter rapide an. Immer mehr Hersteller tummeln sich auf dem Marktplatz, der Verdrängungswettbewerb ist im vollen Gange. Sollte der Konkurrenzkampf über den Preis ausgetragen werden, dürfte sich die Anbieterriege schnell wieder ausdünnen. (de)

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