Viele Comdex-Smarties: Bill Gates preist hauseigene Softwareinnovationen an an und prophezeit der IT-Industrie herrliche Zeiten

19.11.2002
Nicht nur PCs, sondern Alltagsgegenstände werden bald mit „intelligenter" Software ausgerüstet sein, die ihren Benutzern realen Nutzen bringe. Mit dieser Botschaft eröffnete Bill Gates vorgestern in Las Vegas die Comdex Fall 2002, Amerikas größter Computermesse. Microsoft werde für diese Absicht Soft- und Hardware anbieten, warb der Chefentwickler des Redmonder Softwerkers, und rund 12.000 Zuhörer in der Riesenarena des Spielerhotels MGM versuchten mit ihm zu hoffen, die IT-Krise werde angesichts solcher Zukunft bald ein Ende haben. Dass die von Gates angeführte Software Smart Personal Object Technology (SPOT) nach dreijähriger Entwicklung tatsächlich auch in Schlüsselanhänger, Armbanduhren, Weckern und anderen Gebrauchsgegenständen (bezahlte) Dienste verrichten werde, war sich Gates sicher: „Die Magie der Software springt vom PC auf alle anderen Geräte über. Die gesamte Architektur unserer Alltagsgegenstände - gleich ob Armbanduhr, Fernseher oder Auto - wird in den nächsten 10 Jahren durch Software und Vernetzung völlig umgeformt." Kurz: Die Wiederkehr der vor drei Jahren unter dem Label gehandelten „Internet Appliance" Geräte stehe bevor. So demonstrierte Gates anhand eines mit der Microsoft-Software ausgerüsteten Weckers, dass dieser aktuelle Wettervorhersagen, Stauprognosen für die Fahrt zur Arbeit oder den ersten Termin des Arbeitstages annoncieren könne. Ebenso könnten nach Bedarf verteilbare Minibildschirme überall in der eigenen Wohnung weitere Datendienste verrichten - wer nicht darauf wartet, dass am Kühlschrank die neuesten Aktien (hierzulande die neuesten Rentenfinanzierungsnachrichten) flimmern, ist nicht smart genug für den Microsoft-Plan, in jedem Gerät XP-Abkömmlinge zu installieren. Für die, die die „Smart Objects" nicht abwarten können, gab Gates bekannt, dass am 8. Januar 2003 von Windows XP angetriebene „Smart Displays" auf den US-Markt kommen werden. Diese mit WLAN-Fähigkeit versehenen Flachbildschirmcomputer, im Januar erstmals vorgestellt auf der diesjährigen Comdex Spring, sollen eine reale Notebook-Alternative nicht nur in Haushalte darstellen, sondern überall eingesetzt werden. Gates nannte dieses Gerät als Beispiel für den „Übergang" zum „wirklichen, überall möglichen Personal Computing". Zudem präsentierte er eine neue Büro-Software namens Onenote. Das Textprogramm, das voraussichtlich Mitte nächsten Jahres zeitgleich mit dem Büropaket Office 11 erscheinen soll und eigentlich wie ein digitaler Notzblock funktionieren soll, ermögliche unter anderem Handschrifteingabe oder Skizzen per Stift, gesprochene Kommentare im Text, das Einfügen von Bildern, Powerpoint-Folien und Texte und die Auszeichnung von Office-Texten mit Notizen. Es soll mit einem Quicknote-Modus auch bei laufenden Programmen geöffnet werden können. Der Tablet-PC erfahre dadurch einen weitere Aufwertung, vor allem bei der Vorbereitung und Handhabung zeitraubender Meetings. Nachdem aber die Comdex nicht nur das Forum für die scheinbar nimmermüden Microsoft-Ambitionen war, sondern auch der von Insolvenz bedrohte Veranstalter Key3Media und Zuhörer von dem Microsoft -Gründer erwarteten, dass er sich zum Zustand der IT-Industrie äußern würde, tat er dies auch. Gewiss befände sich die High-Tech-Industrie derzeit in schwierigen Zeiten, verhindere die schlechte Konjunktur Investitionen der Wirtschaft in neue Computer und Software, so Gates, doch ein Blick af die neuen Technologien zeige, dass die IT-Industrie die besten Zeiten noch vor sich habe. (wl)

Nicht nur PCs, sondern Alltagsgegenstände werden bald mit „intelligenter" Software ausgerüstet sein, die ihren Benutzern realen Nutzen bringe. Mit dieser Botschaft eröffnete Bill Gates vorgestern in Las Vegas die Comdex Fall 2002, Amerikas größter Computermesse. Microsoft werde für diese Absicht Soft- und Hardware anbieten, warb der Chefentwickler des Redmonder Softwerkers, und rund 12.000 Zuhörer in der Riesenarena des Spielerhotels MGM versuchten mit ihm zu hoffen, die IT-Krise werde angesichts solcher Zukunft bald ein Ende haben. Dass die von Gates angeführte Software Smart Personal Object Technology (SPOT) nach dreijähriger Entwicklung tatsächlich auch in Schlüsselanhänger, Armbanduhren, Weckern und anderen Gebrauchsgegenständen (bezahlte) Dienste verrichten werde, war sich Gates sicher: „Die Magie der Software springt vom PC auf alle anderen Geräte über. Die gesamte Architektur unserer Alltagsgegenstände - gleich ob Armbanduhr, Fernseher oder Auto - wird in den nächsten 10 Jahren durch Software und Vernetzung völlig umgeformt." Kurz: Die Wiederkehr der vor drei Jahren unter dem Label gehandelten „Internet Appliance" Geräte stehe bevor. So demonstrierte Gates anhand eines mit der Microsoft-Software ausgerüsteten Weckers, dass dieser aktuelle Wettervorhersagen, Stauprognosen für die Fahrt zur Arbeit oder den ersten Termin des Arbeitstages annoncieren könne. Ebenso könnten nach Bedarf verteilbare Minibildschirme überall in der eigenen Wohnung weitere Datendienste verrichten - wer nicht darauf wartet, dass am Kühlschrank die neuesten Aktien (hierzulande die neuesten Rentenfinanzierungsnachrichten) flimmern, ist nicht smart genug für den Microsoft-Plan, in jedem Gerät XP-Abkömmlinge zu installieren. Für die, die die „Smart Objects" nicht abwarten können, gab Gates bekannt, dass am 8. Januar 2003 von Windows XP angetriebene „Smart Displays" auf den US-Markt kommen werden. Diese mit WLAN-Fähigkeit versehenen Flachbildschirmcomputer, im Januar erstmals vorgestellt auf der diesjährigen Comdex Spring, sollen eine reale Notebook-Alternative nicht nur in Haushalte darstellen, sondern überall eingesetzt werden. Gates nannte dieses Gerät als Beispiel für den „Übergang" zum „wirklichen, überall möglichen Personal Computing". Zudem präsentierte er eine neue Büro-Software namens Onenote. Das Textprogramm, das voraussichtlich Mitte nächsten Jahres zeitgleich mit dem Büropaket Office 11 erscheinen soll und eigentlich wie ein digitaler Notzblock funktionieren soll, ermögliche unter anderem Handschrifteingabe oder Skizzen per Stift, gesprochene Kommentare im Text, das Einfügen von Bildern, Powerpoint-Folien und Texte und die Auszeichnung von Office-Texten mit Notizen. Es soll mit einem Quicknote-Modus auch bei laufenden Programmen geöffnet werden können. Der Tablet-PC erfahre dadurch einen weitere Aufwertung, vor allem bei der Vorbereitung und Handhabung zeitraubender Meetings. Nachdem aber die Comdex nicht nur das Forum für die scheinbar nimmermüden Microsoft-Ambitionen war, sondern auch der von Insolvenz bedrohte Veranstalter Key3Media und Zuhörer von dem Microsoft -Gründer erwarteten, dass er sich zum Zustand der IT-Industrie äußern würde, tat er dies auch. Gewiss befände sich die High-Tech-Industrie derzeit in schwierigen Zeiten, verhindere die schlechte Konjunktur Investitionen der Wirtschaft in neue Computer und Software, so Gates, doch ein Blick af die neuen Technologien zeige, dass die IT-Industrie die besten Zeiten noch vor sich habe. (wl)

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