IoT-Studie von COMPUTERWOCHE und CIO

Viele Unternehmen sind noch nicht bereit für IoT

Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.
Das Gros der Unternehmen aus der DACH-Region beschäftigt sich zwar mit dem Internet of Things (IoT), lässt sich aber bei der Umsetzung noch (zu viel) Zeit. Nur 15 Prozent der Firmen haben bereits IoT-Projekte realisiert, so eine aktuelle IoT-Studie von COMPUTERWOCHE und CIO. In den kommenden Jahren werden die IoT-Investitionen aber erheblich steigen. Größte Herausforderung bei der Umsetzung von IoT-Projekten ist das Thema Sicherheit.
Die Key Findings der IoT Studie von CIO und COMPUTERWOCHE.
Die Key Findings der IoT Studie von CIO und COMPUTERWOCHE.

Das Internet of Things (IoT) wird mit seiner Dynamik die Art des Wirtschaftens in den nächsten Jahren erheblich verändern. Unternehmen müssen auf diese Entwicklung reagieren, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Doch viele Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben beim Thema IoT Nachholbedarf. Das zeigt die aktuelle IoT-Studie von COMPUTERWOCHE und CIO, für die 370 Entscheider aus der DACH-Region befragt wurden.

Bis dato haben insgesamt nur rund 15 Prozent der befragten Unternehmen bereits IoT-Projekte produktiv umgesetzt oder zumindest abgeschlossen. Vorreiter sind vor allem größere Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern und Firmen aus den Branchen Dienstleistung, Produzierendes Gewerbe sowie Transport und Logistik. Immerhin ein Fünftel der Firmen will in den nächsten 12 Monaten oder mittelfristig erste IoT-Projekte realisieren, 12 Prozent erarbeiten derzeit eine IoT-Strategie. Die andere Hälfte der Unternehmen befindet sich entweder erst in der Informationsphase (28 Prozent) oder plant derzeit keinerlei IoT- Aktivitäten (22 Prozent).

Hohe Relevanz erst in drei Jahren

Wesentliche Gründe für die (noch) abwartende Haltung vieler Firmen sind andere Prioritäten, mangelnde Relevanz oder ein fehlendes Geschäftsmodell. Auch fehlendes Know-how bei den Mitarbeitern oder zu hohe Kosten spielen eine Rolle. Derzeit bewerten beispielsweise nur 45 Prozent der Unternehmen die Relevanz des IoT als sehr hoch oder hoch, 28 Prozent als eher niedrig oder niedrig. Ganz anders sehen die Werte für die Zukunft aus. 72 Prozent der Unternehmen glauben, dass IoT innerhalb der nächsten drei Jahre für sie wichtig oder sehr wichtig wird. Nur noch sieben Prozent der Firmen stufen die künftige Bedeutung des IoT als eher niedrig oder niedrig ein.

Auffällig ist hier, dass die großen Unternehmen dem Internet der Dinge grundsätzlich eine viel größere Bedeutung zuweisen als die mittleren und kleineren Unternehmen. Daher überrascht es nicht, dass die großen Unternehmen mit einem IT-Budget von mehr als zehn Millionen Euro auch bei konkreten IoT-Anwendungen vorangehen. Sie schätzen auch die Chancen viel höher ein, die das IoT für ihr Geschäft bietet.

Nutzen: Effizientere Prozesse und neue Geschäftschancen

Rund 60 Prozent der befragten Unternehmen versprechen sich durch das Internet of Things positive Effekte für ihr Geschäft. Als größten Nutzen und Mehrwert sehen sie übergreifend eine höhere Effizienz bei bestehenden Geschäftsprozessen sowie die Erschließung neuer Geschäftschancen und Kundenpotenziale. Unter das Stichwort "Höhere Effizienz" fallen Vorteile wie die Vernetzung aller Prozessketten (27 Prozent), Kostensenkung (23 Prozent), verstärkte Automatisierung (21 Prozent), Beschleunigung der bestehenden Prozesse (18 Prozent) oder geringere Ausfallzeiten (18 Prozent).

Beim Erschließen neuer Geschäftschancen geht es konkret um neue Serviceangebote (25 Prozent), neue Kundenpotenziale (25 Prozent), Erschließung neuer Businessmodelle (21 Prozent) oder auch neue Produktionsprozesse wie die individuelle Fertigung nach Losgröße 1 (13 Prozent). Immerhin ein Viertel der Unternehmen glaubt, dass es gelingt, mit Hilfe des IoT die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Die aktuelle Studie "Internet of Things" ist in unserem Shop erhältlich.
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Foto: IDG

Nicht alle Firmen sehen das IoT und seine Auswirkungen positiv, sondern eher mit gemischten Gefühlen. Der Aussage, dass eine disruptive Technologie wie das IoT ihr Unternehmen extrem verändern wird, stimmten 39 Prozent der befragten Entscheider zu. Ein Drittel der Firmen befürchtet, dass sie von Start-Ups mit IoT-Technik überholt oder grundsätzlich von der Entwicklung überrollt werden, wenn sie sich nicht auf das IoT einstellen. Daher ist rasches Handeln gefragt.

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