Virusinfektion

15.04.1999

FREEHOLD: Genauso schnell wie sich der neueste Virus Melissa auf den Rechnern verbreitete, wurde seinem Urheber der Garaus gemacht. Der bekannte Bug- und Virenjäger Richard Smith, Chef der US-Firma Phar Lab, entdeckte die Website, von der der Virus seinen Ausganggenommen hatte. Smith verwendete ausgerechnet die Methode, mit der Microsoft vor kurzem Schlagzeilen gemacht hatte - die GUID-Identifikationsnummer -, um den Weg des vermehrungswütigen Virus zurückzuverfolgen.

Der mutmaßliche "Cyber-Terrorist", den das FBI letzte Woche festgenommen hat, heißt David Smith und arbeitet laut Phar Lab als Programmierer bei AT&T. Mittlerweile ist Smith, der den Virus übrigens nach einer Oben-Ohne-Tänzerin benannt hatte, gegen eine Kaution von 100.000 Dollar wieder auf freiem Fuß. Wird er verurteilt, drohen ihm allerdings bis zu 40 Jahre Haft.

Melissa wurde erst am 28. März von Network Associates entdeckt. Der Virus hängt sich an Word-Dokumente an. Wird das Dokument verschickt und vom Empfänger geöffnet, sucht sich der Virus 50 E-Mail-Adressen aus dem Outlookverzeichnis aus und schickt sich selbst auf die Reise. Eines der ersten Opfer war Microsoft, wo Melissa zeitweise den firmeninternen E-Mail-Server lahmlegte. (gn)

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