Visto lizensiert von NTP Wireless Push-Technologie und klagt gegen Microsoft

19.12.2005
Der kalifornische RIM-Rivale Visto hat einen Lizenzvertrag mit dem webseitenlosen Patentverwerter NTP abgeschlossen. Zugleich nimmt Visto Microsoft mit einer Patentklage ins Visier.

Während der kalifornische RIM-Rivale Visto jetzt mit dem webseitenlosen Patentverwerter NTP einen Lizenzvertrag über dessen Email-Push-Technologie abgeschlossen hat, hofft Blackberry-Anbieter RIM (Research in Motion) offensichtlich darauf, dass seine Auseinandersetzung mit NTP um die Push-Verfahren von dem dafür zuständigen US-Gericht beschleunigt wird.

NTP beansprucht für sich die Patente, die in den Blackberrys eingesetzt werden. RIM bestreitet das und lässt es auf den Prozess ankommen. Dabei riskiert die kanadische Firma sogar einen Verkaufsstop ihrer Blackberrys in den USA.

Visto hingegen, wie zuvor schon Nokia und Good Technology, lizenziert lieber, um sich gegen RIM zu positionieren. Zugleich aber ist auch Visto streitlustig: Gerade hat es Microsoft wegen wegen angeblicher Verletzung von drei Patenten verklagt. Das Unternehmen will mittels Klage vor einem texanischen Gericht Microsoft dazu zwingen, künftig nicht mehr Vistos Technik für mobilen Zugang zu E-Mails und andere Daten zu missbrauchen. Zugleich macht es Schadensersatz in nicht genannter Höhe gelten, teilte das Unternehmen mit.

Visto wirft Microsoft vor, die seit Mai erhältliche Software Windows Mobile 5.0 verletzte die Patente 6,085,192 (System and method for securely synchronizing multiple copies of a workspace element in a network), 6,708,221 (System and method for globally and securely accessing unified information in a computer network) und 6,151,606 (System and method for using a workspace data manager to access, manipulate and synchronize network data).

Visto-CEO Brian Bogosian sagte, Microsoft habe eine lange und gut dokumentierte Tradition des Erwerbs fremder Technologie, sie als die eigene auszugeben und neue Märkte zu erobern. "Manchmal kauft Microsoft die Technik. In anderen Fällen eignen sie sich Technik widerrechtlich an", lehnte sich Bogosian unter Hinweis auf Prozesse mit Sun, AT&T und Burst.com aus dem Fenster.

Nun habe sich Microsoft Visto-Patente angeeignet, um in den Markt des mobilen Zugangs zu E-Mail und anderen Daten einzusteigen. (wl)

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