Polycom-Chef Kay Ohse

"Visuelle Kommunikation wird die Killerapplikation"

30.03.2011

CP: Zurück zu H.264 High Profile. Profitieren auch Privatanwender davon und werden solche Lösungen für sie erschwinglich?

Ohse: In erster Linie wenden wir uns mit unseren Lösungen an Unternehmen - vom globalen Unternehmen bis hin zum Mittelstand, die diese im jeweiligen Geschäftsumfeld einsetzen. Für den Endanwender gibt es zwei wesentliche Standards: einmal SIP, welches über die Telefonanbieter zur Verfügung gestellt werden oder per VPN im Falle von Mitarbeitern, die von zu Hause aus arbeiten. Als weiter Standard erfährt SVC eine wichtige Entwicklung. SVC ist eine Erweiterung des bestehenden H.264 Standards, welcher eine weitere Verringerung der benötigten Bandbreite mit sich bringt. Dies ist besonders interessant, wenn Videokommunikation über mobile Endgeräte wie das Samsung Galaxy oder das Motorola Xoom stattfindet.

Diese Art von Engeräten wird in der Regel von ihren Anwendern mitgeführt und stellt eine entsprechende Verbindung über Mobilfunknetze her. Hierbei wird der Umstand genutzt, dass auf Grund des doch relativ kleinen Displays die Datenmenge so reduziert werden kann, dass bei gleichbleibender Bild- und Tonqualität eine deutlich verringerte Bandbreite notwendig ist. Die Einführung dieses Protokolls wird hochqualitative Videokommunikation dem Massenmarkt und somit dem Privatanwender zugänglich machen.

CP: Wie würde eine solche Lösung vertrieben werden?

Ohse: Nachdem visuelle Kommunikation ein integraler Bestandteil wird, wird diese Möglichkeit als zusätzlicher Service von dem Carrier angeboten und über eine monatliche Gebühr abgerechnet. Wir sehen erste Umsetzungen bereits in Asien und ich bin mir sicher, auch in Deutschland werden solche Lösungen bald auf den Markt kommen.

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