Virtualisierung auf dem Desktop

VMware Workstation 8 im Test

06.10.2011
Von Eric Tierling

Verschachtelte Virtualisierung

Eine Ausnahme von der „SLAT-ist-nicht-erforderlich“-Regel gibt es aber auch beim VMware-Produkt: Workstation 8 erlaubt die Virtualisierung der Hardwarevirtualisierung. Das setzt jedoch ausdrücklich voraus, dass sich im physischen Host eine CPU neuerer Bauart befindet, die Second Level Address Translation an Bord hat. VMware führt ins Feld, dass bei diesem speziellen Szenario die zur Virtualisierung der Hardwarevirtualisierung erforderliche Performance nur mithilfe von SLAT gewährleistet sei.

Diese Funktion zur Verschachtelung mehrerer Virtualisierungsprodukte schafft ganz neue Möglichkeiten. Zum Beispiel lässt sich hierdurch in einem Windows Server 2008 R2-Gast die Hyper-V-Rolle erfolgreich einschalten und so die Microsoft-Virtualisierungstechnik innerhalb eines VMware-Gastes begutachten. Mit älteren Workstation-Versionen, denen diese Virtualisierung der Hardwarevirtualisierung fremd ist, sind solche Versuche von vorneherein zum Scheitern verurteilt.

Um die Verschachtelung nutzen zu können, ist lediglich in der Prozessorkonfiguration der jeweiligen virtuellen Maschine die Option „Virtualize Intel VT-x/EPT or AMD-V/RVI“ einzuschalten. Für Hyper-V muss die vmx-Konfigurationsdatei außerdem um den Eintrag hypervisor.cpuid.v0="FALSE" erweitert werden. In unserem mit Core i7 versehenen Test-PC funktionierte das einwandfrei, wenngleich Hyper-V-Gäste nur eine geringe Performance an den Tag legten. Auf einem mit Core 2-Prozessor operierenden Test-Computer hingegen, der SLAT nicht unterstützte, erschien eine Fehlermeldung schon beim Versuch, einen Gast zu starten, bei dem diese Option aktiviert worden war.

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