Vobis und Adam Riesig: Volldampf voraus mit neuer Marke Yakumo

12.06.2001
Vobis und Adam Riesig machen Ernst: Mit ihrer neuen Marke Yakumo wollen sie im europäischen Markt für Monitore, TFT-TVs, Notebooks und Modems kräftig mitmischen.

Der bekannte US-Sänger Leonhard Cohen erklärte seinen Expansionsdrang mit dem eingängigen Rockklassiker "First we take Manhattan then we take Berlin" - Filialist Vobis will gemeinsam mit seiner 100-prozentigen Großhandelstochter Adam Riesig von Braunschweig aus ganz Europa erobern, und zwar mit Produkten der Yakumo-Marke. Wie bereits angekündigt, kommen jetzt im Dezember gleich drei Notebooks mit unterschied-licher Ausstattung auf den Markt. Schon seit November bieten die beiden einen TFT-Fernseher dieses Brands an. Laut Vobis-Chef Jürgen Rakow wolle man mit diesem Gerät vor allem technische Kompentenz beweisen. Dank des Endkundenpreises von rund 1.800 Mark zeigt man aber auch der Konkurrenz eine hohe Preiskompentenz. Zum Vergleich: Das TFT-Fernsehgerät von Sharp kostet rund 4.000 Mark. Schon bald sollen Monitore und Peripheriegeräte wie Breitbandanschlussprodukte (Modems oder ISDN-Produkte) folgen.

Über Adam Riesig werden die Yakumo-Produkte europaweit an Wiederverkäufer, Retailer und Discounter angeboten. Jedoch nicht exklusiv. Um die Eigenständigkeit des Braunschweiger Großhändlers noch stärker zu unterstreichen, steht das Unternehmen dabei in Konkurrenz zu anderen Großhändlern und Distributoren. Trotz des gleichen Namens ist laut Rakow auch die Vobis-Struktur in Europa so unterschiedlich, dass Vobis Deutschland mit den anderen Länder-Filialisten keinen Kontakt habe, und deshalb gebe es auch kei-ne geschäftlichen Verbindungen.

Die Yakumo-Produkte sollen idealerweise einen Anteil von 30 bis 50 Prozent des gesamten Adam-Riesig-Umsatzvolumens einnehmen, so die Aussage von Henning Siggelkow, General-Manager des Großhändlers. "Wir werden weiterhin weiße Produkte anbieten, denn das Yakumo-Branding ist noch nicht ganz fertig", erklärt Siggelkow. Andererseits ist es seiner Ansicht nach nicht nötig, die Yakumo-Produktpalette extrem weit auszubauen. "Die Marke Yakumo war vor einigen Jahren im deutschen Fachhandel schon sehr bekannt, bevor es ruhig um sie wurde. Damals wurden in Deutschland 400.000 Yakumo-Monitore verkauft. Das ist doch schon mal eine bemerkenswerte Größe", berichtet der General-Manager. Wo es nötig ist, werde man es machen, aber man werde keinesfalls die eigenen Kompetenzen verlassen. Deshalb gibt es nach Aussage von Siggelkow in absehbarer Zeit weder Yakumo-Spielekonsolen noch 42-Zoll-Plasmabildschirme. Bei letzteren traue der deutsche Konsument Markenherstellern wie Sony oder Panasonic die nötige Kompetenz eher zu als Yakumo. Da seien Eingabegeräte wie Tastaturen schon mehr im Rahmen des Möglichen.

Aber auch der Server-Bereich wird heute bereits mehr als ausreichend abgedeckt. Im Adam-Riesig-Angebot finden sich verschiedene Offerte, die identisch mit denen von Eltora seien, "aber man müsse ja nicht immer alles an die große Glocke hängen", wie Rakow süffisant bemerkt. Adam Riesig verkauft nach seiner Aussage mehr Server als Eltora insgesamt Kunden habe. Man biete dem Fachhändler jedoch keine Komplettlösung an sondern eine optimale Plattform, auf der er seine eigenen Lösungen dem Kunden verkaufen kann. Adam Riesig trete bei eventuell auftretenden Problemen wie Inkompatibilität verschiedener Komponenten als Vermittler auf. Man sorge dann beim asiatischen Lieferanten dafür, dass diese sofort behoben werden. Denn immerhin habe man langjährige, gute Kontakte zu den asiatischen Lieferanten.

www.adamriesig.de

ComputerPartner-Meinung:

Wer Jürgen Rakow kennt, ist nicht erstaunt über das Selbst-bewusstsein des neuen Großhändlers Adam Riesig. Die Braunschweiger wissen um ihre Stärken und Schwächen. Die Produkte der Marke Yakumo gehören ihrer Meinung nach zu ihren Stärken, mit denen sie aus dem ehemaligen Zonenrandgebiet heraus Europa erobern wollen. Die Energie und den Schneid haben sie allemal dazu. (go)

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