Vodafone, O2 dürften noch 2010 iPhone-Verkauf in Deutschland starten - Kreise

02.09.2010
(Wiederholung)

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Von Philipp Grontzki und Archibald Preuschat DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom wird ihre exklusive Vertriebsvereinbarung für das iPhone in Deutschland laut Branchenkreisen noch im laufenden Jahr verlieren. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft dürften auch Vodafone und der Telefónica-Ableger O2 das begehrte Smartphone von Apple regulär anbieten können, erfuhr Dow Jones Newswires von zwei mit der Sache vertrauten Personen. Mit dem Schritt würde Apple die potenzielle Marktdurchdringung des Geräts in der größten Volkswirtschaft Europas massiv erhöhen.

Die Abkehr Apples von der iPhone-Exklusivität ist bereits seit längerer Zeit im Gang: In Großbritannien etwa verlor Telefónica diese schon im vergangenen Jahr, während das Telefon in Deutschland inzwischen auch beim Dienstleister freenet in Absprache mit der Telekom und Apple im regulären Angebot zu finden ist.

Sprecher von Vodafone und O2 in Deutschland wollten die Informationen nicht kommentieren. Auch Apple und die Deutsche Telekom wollten sich zum Thema Vertragsgestaltung beim iPhone-Vertrieb auf Anfrage nicht äußern.

Die Telekom hatte sich 2007 den Exklusivvertrieb des iPhone in Deutschland gesichert, die Dauer der Vereinbarung wurde aber nie genannt. Das Multimedia-Handy gilt trotz sehr starker Konkurrenz als Kultgerät unter den Smartphones, welche das Surfen im Internet auch unterwegs ermöglichen. Die Telekomkonzerne wollen mit den Geräten Rückgänge in der klassischen Mobiltelefonie auffangen, wo die Preise wegen der Marktsättigung seit Jahren unter Druck sind.

Die Exklusivität beim iPhone ist bzw. war dabei ein begehrter Trumpf im Ärmel. "Die meisten Anbieter, die das iPhone exklusiv im Programm haben, weisen verglichen zum Wettbewerb im jeweiligen Land eine oft deutlich bessere Umsatzentwicklung auf", sagt Hannes Wittig, Telekom-Analyst bei JP Morgan in London. Die Telekom hat seit dem Marktstart in Deutschland nach eigenen Angaben mehr als 1,9 Millionen iPhones an den Mann und die Frau gebracht.

Die prognostizierten Zuwächse im Geschäft mit mobilem Internet insgesamt sind immens. So rechnet die Deutsche Telekom damit, im Jahr 2015 rund 10 Mrd EUR weltweit mit mobilen Datenverkehr einzunehmen. Zum Vergleich: 2009 waren es knapp 4 Mrd EUR. Auch andere Technologiebranchen wollen vom Trend zum vernetzten Leben und Arbeiten immer und überall einhergehend mit der stetig steigenden Zahl von Applikationen profitieren.

So hat etwa der Softwarehersteller SAP jüngst in einer milliardenschweren Transaktion das US-Unternehmen Sybase übernommen, um sich die mobile Plattform des Konzerns zu sichern und die Zahl der potenziellen Kunden deutlich zu erhöhen. Auch in diesem Rahmen wurde zuletzt das iPhone als Archetyp für die Handy-Alleskönner herangezogen: Um zu demonstrieren, was mit dem Gerät alles möglich ist, spielte SAP-Co-CEO Jim Hagemann Snabe bei einer Pressekonferenz zur Sybase-Strategie im August mit einem iPhone Flöte.

Webseiten: www.telekom.com www.apple.com www.vodafone.de www.O2.de -Von Philipp Grontzki und Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 107; tmt.de@dowjones.com DJG/phg/kla

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