Völlig losgelöst: Fujitsu auf der CeBIT Home

09.06.1996
HANNOVER: Nicht nur der Messestand von Fujitsu sorgte auf der Messe für Aufsehen: Winfried Hoffmann, Chef der deutschen Fujitsu ICL Computer GmbH (Bad Homburg, Sömmerda) greift nach eigenem Bekunden nach den Sternen und will in Deutschland die Karten im PC-Markt neu verteilen.Zwei Lehren hat Winfried Hoffmann, derzeit Vorsitzender der Geschäftsführung der Fujitsu ICL Computer GmbH (vormals ASI Computer und ICL Technology Deutschland), aus seiner langjährigen Erfahrung bei Computerherstellern gezogen: "Der Markt wird beherrscht von denen, die die Technologie besitzen" und "Man muß seine Absatzkanäle sichern". Dann, so Hoffmann selbstbewußt, erreiche ein Unternehmen, was Fujitsu derzeit dem erstaunten Markt vorführt: Trotz überall sinkender Absatzzahlen im PC-Bereich, trotz ernsthafter Warnungen renommierter Marktforschungsunternehmen und pessimistischer Prognosen großer Computerhersteller verspricht sich Fujitsu im dritten und vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres "exorbitante Wachstumszahlen".

HANNOVER: Nicht nur der Messestand von Fujitsu sorgte auf der Messe für Aufsehen: Winfried Hoffmann, Chef der deutschen Fujitsu ICL Computer GmbH (Bad Homburg, Sömmerda) greift nach eigenem Bekunden nach den Sternen und will in Deutschland die Karten im PC-Markt neu verteilen.Zwei Lehren hat Winfried Hoffmann, derzeit Vorsitzender der Geschäftsführung der Fujitsu ICL Computer GmbH (vormals ASI Computer und ICL Technology Deutschland), aus seiner langjährigen Erfahrung bei Computerherstellern gezogen: "Der Markt wird beherrscht von denen, die die Technologie besitzen" und "Man muß seine Absatzkanäle sichern". Dann, so Hoffmann selbstbewußt, erreiche ein Unternehmen, was Fujitsu derzeit dem erstaunten Markt vorführt: Trotz überall sinkender Absatzzahlen im PC-Bereich, trotz ernsthafter Warnungen renommierter Marktforschungsunternehmen und pessimistischer Prognosen großer Computerhersteller verspricht sich Fujitsu im dritten und vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres "exorbitante Wachstumszahlen".

"Bis zum Jahresende werden wir der bekannteste japanische Hersteller in Deutschland sein", tönt Hoffmann anläßlich einer Pressekonferenz auf der CeBIT Home in Hannover. So viele japanische Namen gibt es in den vorderen Reihen der PC-Verkaufscharts hierzulande ja auch nicht. Schwerer wiegt da schon seine Ankündigung, das dritte Quartal 1996 mit 80.000 verkauften Stückzahlen abschließen zu können.

Das sei keine aus der Luft gegriffene Zahl, so Hoffmann in einem Gespräch mit ComputerPartner, sondern jetzt bereits abzusehen. Insgesamt, so hofft der Geschäftsführer der Fujitsu ICL Computer, wird er bis zum Jahresende 300.000 PCs in Deutschland verkauft haben, der Umsatz soll dann bei rund 820 Millionen Mark liegen.

Die Ergebnisse der aktuellen IDC-Studie zum PC-Absatz in Deutschland im ersten Halbjahr 1996 wertet er als klaren Beweis für die Richtigkeit seiner bislang verfolgten, rein indirekt orientierten Vertriebsstrategie. An der soll sich auch nichts ändern, bis auf die Tatsache, daß in Zukunft der Markenname Fujitsu noch mehr in den Vordergrund rücke. Die Handelspartner, die sich schon von "ASI" auf "Fujitsu/ICL" umstellen mußten, haben zum Teil protestiert, Hoffmann sieht in der einheitlichen Verwendung des Namens Fujitsu aber nur Vorteile. Ein weiterer Grund, warum sein Unternehmen derzeit so gut dastehe, sieht er in der Wahl des Standorts der Produktion. "Das ist für die Hersteller, die in Irland fertigen lassen oder sonst wo in der Welt die Quittung", so seine Einschätzung der zum Teil eklatant abgerutschten Verkaufszahlen der Wettbewerber. Seine Fertigungsstätte in Sömmerda könne selbst zum Jahresendgeschäft händlerspezifische Konfigurationen ab 20 Stück innerhalb von drei Wochen liefern. Daß es dabei bei den Geräten oft zu Mängeln kommt (siehe Beitrag Seite 42), tut er mit der Bemerkung ab, die Rücklaufquoten seiner PCs seien in letzter Zeit "permanent gesunken". (du)

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