VoIP-Anbieter hat mehr ausgegeben als eingenommen

05.07.2001

"Es gab einen kleinen Unterschied zwischen dem, was man ausgegeben, und dem, was man eingenommen hat." Mit diesen einfachen Worten nennt ein Manager der Tedas AG in Marburg den Grund für die Pleite des Unternehmens. Am Freitag vergangener Woche hat das Amtsgericht Marburg das Vergleichsverfahren über den VoIP-Anbieter eröffnet. An eine Rettung des Unternehmens glaubt niemand mehr. Gespräche im Vorfeld auch mit Investoren oder Käufern (angeblich zählten Siemens und Tenovis dazu) endeten wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen er- folglos. Von der Pleite sind rund 100 Mitarbeiter betroffen. Wie aus Marburg zu hören ist, will der Tedas-Vorstand das Geschäft in Verbindung mit neuen Investoren weiterführen, schließt aber eine Ver- äußerung als Ganzes beziehungsweise in Teilen nicht aus. Derweil suchen ganze Abteilungen per Inserat in der "Süddeutschen Zeitung" nach einem neuen Arbeitgeber. Nach Angaben von Unternehmenskennern ist Tedas einfach das Geld ausgegangen. Die Umsatzentwicklung zeigte unter der Leitung von Vertriebs-Manager Thomas Krause eine gute Tendenz. Der ehemalige Siemens-Manager hatte den schwierigen Job übernommen, die Partner von der Zukunftsfähigkeit des Themas Voice-over-IP zu überzeugen. Umso ärgerlicher für ihn, dass seine Aufbauarbeit nun durch die Insolvenz zunichte gemacht wurde.

Partner fragen sich nun wieder, ob sie gut beraten sind, in dieses Segment einzusteigen. Denn der Markt entwickelt sich nicht so, wie die Anbieter das geplant hatten. Auch sind die Produkte noch nicht in komplett ausgereiftem Zustand. Ein Tedas-Mitarbeiter gegenüber ComputerPartner: "Die-jenigen Anbieter, die heute genug Geld haben, um die kommenden zwei Jahre zu überstehen, werden das Geschäft machen." (sic)

www.tedas.de

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