VoIP für kleine Firmen

06.07.2006
Bis zu zehn Teilnehmer lassen sich über die Software-TK-Anlage "SwyxWare Compact" von Swyx anschließen. Die Lösung läuft unter gängigen Windows-Betriebssystemen und bietet eine Vielzahl von Funktionen.

Von Dr. Thomas Hafen

Bereits zur CeBIT 2006 stellte Swyx Version 6.0 seiner TK-Anlagensoftware "SwyxWare" vor. Erstmals unterteilte der Anbieter seine Lösung in verschiedene Produktlinien und Feature-Pakete, um so den unterschiedlichen Ansprüchen von kleinen, mittleren und großen Unternehmen gerecht zu werden. Für die Anbindung von Zweigstellen gibt es außerdem mit "Swyx Connect" eine Lösung, die für maximal 16 IP- oder ISDN-Anschlüsse als Gateway zum VoIP-Server in der Zentrale fungiert und außerdem Firewall-, VPN- und Routing-Funktionen zur Verfügung stellt.

Viele Funktionen für wenig Teilnehmer

Die kleinste Variante der VoIP-Software - "SwyxWare Compact" ist nun verfügbar. Im Unterschied zur Basislösung "SwyxWare Essential" für größere Unternehmen, die durch Optionspakete ergänzt werden muss, bietet die Compact-Variante bereits einen ziemlich kompletten Funktionsumfang - allerdings nur für maximal zehn Teilnehmer. Eine Erweiterung ist nicht möglich. Das Paket eignet sich deshalb nur für sehr kleine Unternehmen oder Zweigstellen, die diese Schallgrenze in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht überschreiten werden.

Anders als die Essential-Version läuft die Compact-Variante außerdem nicht nur unter Microsoft Windows 2000 Server und Windows 2003 Server, sondern nimmt auch mit einem Windows XP Professional vorlieb.

Neben den üblichen Funktionen einer Telefonanlage wie Rufnummernplan, Weiterleitung, Rückruf bei besetzt, Konferenzschaltung mit maximal drei Teilnehmern et cetera bieten die Compact-Versionen weiter gehende Funktionen. Zu diesen gehört beispielsweise ein CTI-Modul (Computer Telephony Integration). Es ermöglicht dem Nutzer, direkt aus Applikationen wie Outlook oder Lotus Notes heraus zu wählen und je nach Anforderung entweder sein Tischtelefon oder ein PC-Softphone zu nutzen.

Automatisierte Weiterleitung

Das so genannte "Extended Call Routing" erlaubt es, über eine grafische Oberfläche Regeln für die Rufweiterleitung einzurichten, beispielsweise um eingehende Anrufe an einen bestimmten Mitarbeiter oder den nächsten freien Anschluss weiterleiten zu können. Auch eine Kommunikation mit dem Anrufer per Interactive Voice Response oder Tasteneingabe lässt sich über dieses Modul definieren. In Kombination mit einem Exchange-Server kann der Nutzer interne Weiterleitungen so einrichten, dass beispielsweise Urlaub, Termine oder Krankmeldungen von Mitarbeitern berücksichtigt werden.

Das Fax-Modul konvertiert eingehende Faxe in eine Grafikdatei und legt sie im Postfach des Empfängers ab. Ausgehende Faxe lassen sich aus jeder Anwendung versenden, die über eine Druckoption verfügt. Außerdem kann der Anwender direkt aus seiner Outlook-Kontaktliste Faxnachrichten verschicken.

SwyxWare Compact bietet mit "SwyxRecord" außerdem eine Mitschneidefunktion, mit der sich Gespräche per Knopfdruck aufzeichnen lassen. Die Anrufe werden in einem vom Nutzer definierbaren Ordner gespeichert und lassen sich mit dem Windows Media Player wiedergeben.

Schließlich bietet die Compact-Variante auch ein Voicemail-Modul. Eingegangene Sprachnachrichten kann der Anwender direkt per Telefon oder Softphone, per Remote-Zugriff oder über sein E-Mail-Postfach empfangen, abhören, weiterleiten oder löschen. Jeder Benutzer kann seine Mailbox individuell einrichten und unterschiedliche Ansagetexte für bestimmte Anrufe oder Verwendungszwecke hinterlegen.

Viele Endgeräte zur Auswahl

Neben dem Softphone "SwyxIt" unterstützt das System eine ganze Reihe von Endgeräten, die sich komfortabel in das System integrieren lassen. So müssen beispielsweise die IP-Tischtelefone der "SwyxPhone"-Reihe nicht manuell konfiguriert werden. Schließt man sie an einen Ethernet-Port an, erkennt die TK-Anlagensoftware das Gerät automatisch und bindet es in die Telefonieumgebung ein. Jeder autorisierte Benutzer kann sich außerdem mit seinen persönlichen Einstellungen an jedem Telefon im System anmelden. Er hat dann Zugriff auf seine persönliche Mailbox und seine Einstellungen und ist unter seiner Durchwahl erreichbar. Bei Umzügen oder häufig wechselnden Einsatzorten ist also keine Umkonfiguration der Telefone notwendig. Auch eine drahtlose Variante bietet der Hersteller an, die über den Funkstandard DECT mit der Anlage kommuniziert. Schließlich gibt es eine Reihe von USB-Headset-Lösungen, die über das Softphone bedient werden und die in schnurgebundenen und drahtlosen Varianten zur Verfügung stehen. Wer den PC-Client nutzen, aber nicht auf einen traditionellen Telefonhörer verzichten will, für den bietet Swyx ein Handset, das ebenfalls über USB am Client angeschlossen wird.

SwyxWare Compact ist ab sofort erhältlich. Der empfohlene Endkunden-Nettopreis beträgt 1.649 Euro.

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