Vom Gewinnen und Verlieren

11.11.1999
Systems: dieTops und Flops der Händlermesse

Und was hat Ihnen am besten gefallen auf der Systems ’99? Stimmt, die U-Bahn vom Hauptbahnhof zum Messegelände war das Topereignis! Der Rest war doch sehr durchwachsen, oder? Überhaupt, Toiletten und Garderobe zu suchen war weitaus zeitaufwendiger als so mancher Standtalk. Immerhin war die Halle C3 diesmal ausgeschildert - ein kleiner Schritt für die Messeleitung. Ein großer Schritt für die Menschheit war leider nicht zu erkennen. Ob Salz- und Pfefferstreuer wirklich das sind, was Fachhändler bei Microsoft wollen? Beim blauen Bruder IBM habe ich eine halbe Stunde versucht, einen Ansprechpartner für High-End-Notebooks (immerhin 14.000 Mark das Stück) zu bekommen - Fehlanzeige. Die konnten noch nicht einmal mit der Bezeichnung "Think Pad 770Z" etwas anfangen. Immerhin, bei den Einsteiger-Notebooks soll sich jemand aufhalten, der Ahnung habe, hieß es. Nun, ich kam gerade dazu, als der Profi versuchte, eine Festplatte auszutauschen. Es bleibt mir also weiterhin schleierhaft, wie IBM den Sprung von der Kugelkopfschreibmaschine zum PC schaffte. Disqualifiziert hat sich auch E-plus. Ich war so nah, als wäre ich da - trotzdem: kein Anschluß, kein Ansprechpartner, aber bunte Prospekte bis zum Anschlag. Hoffnungsvoll - noch immer - ins "Dealers only II", der neu eingerichteten Telekommunikationsinsel für Händler, hineinmarschiert und beim vermeintlichen Computer-2000- und E-plus-Gemeinschaftsstand nachgefragt. Aber auch hier: Prospekte gegenüber und Informationen nur auf Vorbestellung. An mir selbst zweifelnd, überprüfte ich an einer der zahlreichen Vitrinen den Sitz meines Outfits. Die Gegenprobe bei Makrokom bewies an diesem Ständchen Kompetenz und Freundlichkeit - und mir, daß alles okay mit der Krawatte ist: Vom Geschäftsführer bis zur Nummer eins bei Kundenfragen war Kommunikation möglich. Na also, es geht doch! Derart motiviert wurde die Einrichtung meines eigenen Shops bei Ingram Macrotron zum Kinderspiel, allein das grausame Online-Bestellsystem funktioniert immer noch nicht zufriedenstellend. Jetzt habe ich zwar einen Shop im Internet, aber bestellen muß ich noch telefonisch. Von wegen neuer Produkte gab es auch hier nicht viel zu sehen. Wie überall schienen auf den Demogeräten noch die Kleber der Funkausstellung oder gar der Cebit zu haften. Die Jobbörse, immerhin eines der Highlights der Vorankündigung, entpuppte sich als eine Handvoll PC-Stationen mit Internet-Anschluß - nicht anders als zu Hause, nur viel unbequemer. Von Kontaktmöglichkeiten oder Karriere-Event so weit entfernt wie die U-Bahnstation vom Haupteingang. Doch es fehlte an Fachkompetenz an vielen Ständen. Bei Siemens gingen die Prospekte aus, bei CHS die Lichter. Und zu guter Letzt mußte ich noch am ComputerPartner-Stand helfen, denselben zu verschieben, damit irgendein Kran für die Spider Murphy Gang sein Unwesen treiben konnte. Plötzlich Party, Gedränge und Getränke, laut bis nervend, nicht die Musik, sondern das Geplapper rundherum. Und wie jedes Jahr weit und breit kein Plätzchen zum Relaxen. Auszeit!

Mein Fazit: Neuheiten gibt es woanders, wunde Füße und auch Spider Murphy wird man auf der Systems scheinbar nicht mehr los. Was wollte ich in München?

Bis demnächst, Euer<B> Querschläger!

</B>Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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