Vor allem private Nutzer stehen auf den Windows-Konkurrenten

09.07.2000
Noch vor zwei Jahren war das Unix-Derivat Linux "kein Thema" für den Betriebssystem-Giganten Microsoft. Heute wird das Open-Source-System sogar in Redmond offiziell als Windows-Feind anerkannt.

Auch die Profi-Schublade, in die Linux immer wieder geschoben wurde, scheint auf Dauer zu eng zu werden. Jetzt hat eine Umfrage von Techconsult unter Fachhändlern ergeben, dass die meisten Linux-Kunden des Fachhandels aus dem privaten Sektor stammen.

Dies bestätigt auch die permanente Online-Umfrage von Linux.de. Von 7.834 befragten Anwendern setzen 47 Prozent das Unix-Derivat zu Hause am PC ein. Für diese Tendenz spricht auch das Ergebnis, dass sich die Verkäufe von Linux zum großen Teil nur auf ein bis zwei Lizenzen beschränken. Die wenigsten Kunden wollen mehr als sechs Lizenzen des Betriebssystems.

Unternehmen, die Linux einsetzen, stammen laut der Techconsult-Umfrage zumeist aus der Dienstleistungsbranche. Als Haupteinsatzgebiet wird erstaunlicherweise nicht der viel erwähnte Server genannt (Linux.de). Von 3.254 Anwendern gaben 1.031 die Workstation an (32 Prozent). An zweiter Stelle rangiert der Webserver mit 24 Prozent, und nur 15 Prozent nennen den Fileserver als Linux-Einsatzgebiet.

Unter den verfügbaren Distributionen ist in Deutschland eindeutig Suse auf Platz eins. Sowohl die Techconsult- als auch die Linux.de-Umfragen bestätigen dieses Bild - wenngleich die Händler Suse mit 90 Prozent eine höhere Quote geben als die Endanwender, bei denen nur 44 Prozent (von 14.436 Befragten) die Nürnberger nennen. Red Hat kommt in der Gunst der Anwender erst auf Platz drei - nach DLD Linux, das mit 22 Prozent den zweiten Platz in der Linux.de-Umfrage belegt. Auf dem US-Markt, der im letzten Jahr wieder einmal gut 89 Prozent zulegte, hat allerdings immer noch Red Hat, der deutsche Zweite, das Sagen. Diese Distribution hat laut einer Studie von IDC im letzten Jahr rund 48 Prozent aller Linux-Kopien in den USA verkauft. Danach kommt mit 15 Prozent aller verkauften US-Lizenzen gleich wieder Suse. Caldera folgt mit zehn Prozent Marktanteil in den Vereinigten Staaten.

Im deutschen Fachhandel hat Caldera mit acht Prozent keinen besonders großen Einfluss. Noch schlimmer sieht es aus, wenn man die Endanwender direkt fragt. Nur 121 von 14.436 Befragten nennen Caldera als bevorzugte LinuxDistribution. (gn)

www.linux.de

www.techconsult.de

www.idc.com

www.suse.de

www.caldera.com

www.redhat.com

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