Die spanischen Virenforscher von Panda Security warnen in ihrem aktuellen Report zur Sicherheitslage im Internet vor einer möglicherweiseunterschätzten Gefahr: Derzeit kursieren demnach rund 7.000 Varianten falscher Antiviren-Programme im Internet. Bei den Programmen handelt es sich um Software von Hackern, die ihre Lösungen entweder als kostenlose Sicherheitstools oder als gefälschtes Markenprodukt zum Download anbieten.
Nutzer fallen darauf offensichtlich rein: Allein diese Methode habe im vergangenen Quartal Infektionen bei über 30 Millionen Computer-Systemen verursacht, wie Panda meldet. Man könne von zirka 900.000 Usern ausgehen, welche in den vergangenen drei Monaten ein gefälschtes Security-Programm erworben haben. Laut Panda stimmt auch Gartner zu: Rund drei aller infizierten Computer fallen laut dem Marktforscher unter diese Kategorie.
Panda erklärt die häufigste Methode der Hacker: Sei der PC erfolgreich mit einem Adware-Programm infiziert worden, erhielten die betroffenen User Warnmeldungen, die einen angeblichen Malware-Befall melden und unverzüglich zum Kauf einer täuschend echten Kopie herkömmlicher Antiviren-Programme animieren. Trete die Transaktion in Kraft, werde der Kunde das angepriesene Produkt niemals oder nur weitere Schadprogramme erhalten. Stattdessen geraten aber vertrauliche Bank- oder Kreditkarten-Daten in falsche Hände: "Bei einem Käufer-Anteil von drei Prozent unter den Infizierten bedeutet es, dass die Programm-Schreiber zusätzlich 900.000 einzelne Informationen generieren konnten. Derzeit ist nicht abzusehen, ob und in wie fern diese Angaben in der Zukunft genutzt werden. Eines steht jedoch fest: Falls sie von den Kriminellen in irgendeiner Form missbraucht werden, wird sich der finanzielle Schaden drastisch ausweiten", so Luis Corrons, Direktor der PandaLabs. Corrons empfiehlt deshalb, eine renommierte Sicherheitslösung zu installieren und auf sicherem Wege zu erwerben.. (aro)