Der CP-Querschläger

Vorsicht, lügende Webseiten!

26.09.2008
CP-Querschläger sinnt dieses Mal darüber, wo die geschönte Wahrheit aufhört und die krasse Lüge beginnt.

Ob in der Werbung gelogen wird, ist so rhetorisch gefragt wie nach der Konfession des Papstes. Es steht wohl außer Frage, dass auf den kommerziellen Seiten im Internet geschwindelt wird, dass sich die Balken biegen. An die eigene Nase fassend, gäbe es bestimmt den einen oder anderen Passus im Webtext zu ändern. Verwerflich ist das Schönen im Wettbewerb nicht, denn Lug und Trug begleiten unser Leben von Beginn an, beherrschen unseren Alltag. Das weinende Baby, dem nur langweilig ist, oder die Omi, die einem zum Kaffee einlädt, weil sie die neuen Sender im TV programmiert haben will. Liebenswerte Flunkereien, wie Schminken oder Push-up-BHs, die keinem wirklich weh tun.

Würden Sie Kundenbeschwerden auf Ihrer Homepage publizieren? Ob Hersteller- oder Händlerseite: Schneller, höher, weiter und von einer Maxime zur nächsten - das sind die vorherrschenden Werbestrategien. "Wir können nicht alles, aber was wir machen, können wir gut!" sind genauso Ausnahmesprüche wie "klein, aber fein". Understatement im Web - nicht doch!

Siemens beispielsweise bezeichnet seinen Unternehmensstil als verantwortungsvoll, für Nokia als Arbeitgeber steht der Mensch im Mittelpunkt und Dell beschreibt sich gar als einen Segen für die Umwelt. Das klingt nicht nur nach Politikergeschwätz, das ist die moderne Schönfärberei, wie sie uns täglich in Presse, Radio, Glotze serviert wird.

Nicht nur der "Osten" wurde jahrelang "belochen und betrochen", auch bei uns ist das inzwischen normal. Wer es nicht glaubt: In Bayern ist derzeit Wahlkampf. Moral ist eben nur etwas für den Schulunterricht.

Mein Fazit: Solange noch kein Trend zur neuen Ehrlichkeit erkennbar ist, scheint Schummeln von Vorteil zu sein!

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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