AMDs Athlon-Prozessoren haben zur Zeit in puncto Geschwindigkeit die Nase vorn. Doch in einem Punkt kann AMD noch nicht dem Erzrivalen Intel Paroli bieten; und zwar bei Servern. Denn AMD hat noch keinen Chipsatz für ein Multiprozessor-System. Mit dem AMD-760MP-Chipsatz soll das alles anders werden. Dieser Chipsatz unterstützt zwei Athlon-Prozessoren mit einem Frontside-Bus-Takt von 266 MHz. Damit soll pro Prozessor eine Busbandbreite von 2,1 GB pro Sekunde zu den DDR-Speicherchips erreicht werden. Der Chipsatz mit seiner Point-to-Point FSB-Technologie soll dabei einen 64 Byte großen Datenburst ermöglichen.
Die im Chipsatz integrierte Northbridge unterstützt bis zu 4 GB PC2-100-DDR-SDRAM und bietet ebenfalls eine Speicherbandbreite von 2,1 GB pro Sekunde. Für den Einsatz in Servern ebenfalls unerlässlich ist der ECC-Support.
AMD macht einen Rückzieher
Nach der Vorstellung des Athlon-Prozessors im vergangenen Jahr musste AMD feststellen, dass keinerlei Hardware-Plattform für diesen Prozessor zu haben war. Diesen Fehler will AMD nicht noch einmal machen. AMD gibt zwar zu, dass bereits funktionierende Typen des Chipsatzes verfügbar seien, mit der Auslieferung der ersten Serienmodelle sei aber nicht vor Mitte nächsten Jahres zu rechnen. Denn ein Chipsatz ohne entsprechende Hardware-Plattform bringe nicht viel, lässt AMD verlauten.
Damit scheint AMDs Serverlösung auf keine so breite Resonanz im Markt zu stoßen, wie AMD es gerne sehen würde. Und so wiederholt sich die Story wie beim Athlon-Prozessor, wo es auch etwa ein halbes Jahr gedauert hat, bis sich die Board-Hersteller zu ihren eigenen Produkten bekannten und aktiv Werbung machten.
Doch AMD läuft die Zeit davon. Denn im März nächsten Jahres erwarten Branchenkenner die Vorstellung eines Pentium 4 (Codename Foster) für Server und Workstations. Und erscheint dieser Prozessor noch vor AMDs Multi-Prozessor-Lösung, wird Intel mit Sicherheit die Preise für die Xeon-Linie senken. Dann wird es schwer für AMD. (jh)
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