IFA

IFA-Chef Jens Heithecker

"Wachsende Nachfrage von ITK-Anbietern"

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Am 5. September beginnt in Berlin die diesjährige IFA. ChannelPartner hat mit IFA-Chef Jens Heithecker über seine Erwartungen für die Consumer-Electronics-Messe gesprochen.
'Kosten- und zeiteffizienter kann man die Weltmärkte nicht treffen', Jens Heithecker, IFA-Direktor bei der Messe Berlin.
'Kosten- und zeiteffizienter kann man die Weltmärkte nicht treffen', Jens Heithecker, IFA-Direktor bei der Messe Berlin.
Foto: Messe Berlin

Im Vorfeld der diesjährigen IFA ist es recht ruhig, was die Ausstellerresonanz betrifft. Ist die Zeit der Expansion vorbei?

Jens Heithecker: Aha, Ihren Eindruck kann ich gar nicht teilen. Nicht nur, dass wir mit der Integration der neuen Ausstellungsfläche im CityCube erhebliche Veränderungen in den anderen Hallen verzeichnen - auch wird die IFA wachsen. Insofern: keine ruhigen Zeiten.

In den letzten Jahren gab es ja durchaus eine Abwanderungsbewegung von Ausstellern aus dem IT-Umfeld von klassischen IT-Messen zur IFA. Welche Erklärung haben Sie für diesen Trend?

Heithecker: Ich würde es nicht Abwanderungsbewegung nennen. Aber in der Tat stellen wir in den letzten Jahren eine wachsende Nachfrage von eher klassischen IT- und TK-Anbietern fest. Wir erklären uns dies mit zwei Trends: Technologisch werden durch die allgegenwärtige Vernetzung auch die IT- und TK-Anbieter ein immer stärker verzahnter Teil des Consumer Electronics. Und marktseitig macht die IFA einfach das beste Angebot. Alle relevanten Distributionskanäle und -formen wie auch alle relevanten Entscheider aus den internationalen Zentralen der Industrie, Einkäufer und Entwickler sind auf der IFA vertreten. Kosten- und zeiteffizienter kann man die Weltmärkte nicht treffen. Und der offensichtliche Erfolg der IFA in den letzten Jahren trägt mit Sicherheit auch dazu bei.

Es gibt ja nicht nur eine Konkurrenz der Messen in Deutschland. Sie müssen sich auch dem internationalen Wettbewerb stellen. Wie positioniert sich die IFA im Wettstreit mit anderen großen IT- und CE-Messen?

Heithecker: Mit der CES sehen wir zurzeit nur einen relevanten Wettbewerber. Und auch hier sind wir entspannt. Allerdings sind wir hellwach, denn Messen können sich extrem schnell nach oben wie nach unten bewegen und es schadet nicht, aufmerksam nach Ideen und aufstrebenden Events Ausschau zu halten.

Entspannt sind wir, weil wir nicht nur hinsichtlich der Weißen Ware die wichtigste Messe für den Handel sind, sondern mit den Top-Managern der Branchen der begehrteste Kommunikationsplatz. Das phänomenale Line-Up der Keynotes dieses Jahr ist ein herausragendes Beispiel dafür.

Welche Trends werden dieses Jahr in Berlin die Agenda bestimmen?

Heithecker: Großbildschirme faszinieren mit 4k-Auflösung und elegant geschwungenen Oberflächen, intelligente Uhren messen Körperfunktionen, Bewegungen und Umgebungsvariablen, Tablet-PCs und Smartphones steuern sämtliche Geräte im Haus. Die Vernetzung und Digitalisierung aller Lebensbereiche unter Berücksichtigung energieeffizienter und intuitiver Bedienbarkeit sind einige der Trendthemen der diesjährigen IFA.

Die IFA ist von den Produkten her gesehen überwiegend eine Messe für den privaten Endkunden. Kann die IFA auch Impulse für Elektronikprodukte im Geschäftskundenumfeld geben?

Heithecker: Ja und nein. "Consumerization" beschreibt die Dualität von Markt und Produkt am besten. Insofern finden Sie natürlich auch - immer mehr - B2B Produkte auf der IFA, ohne dass wir diese in den Vordergrund rücken.

Vor einigen Jahren hat die IFA das Ausstellungsportfolio um weiße Ware ergänzt. Gibt es weitere Produktgruppen, die in Zukunft für die IFA interessant sein könnten?

Heithecker: Ja. Aber diese werde und kann ich Ihnen auch noch nicht alle nennen. Die Vernetzung zeigt die neuen, sich angliedernden Märkte recht gut auf - und natürlich werden wir entsprechend die Fortschritte im Markt aufgreifen.

Was würden Sie den Fachhandelsbesuchern bei der diesjährigen IFA besonders ans Herz legen?

Heithecker: Praktische Beispiele der neuen vernetzen Welt zeigt das e-Haus im IFA TechWatch in Halle 11.1. Dies ist eine umfassende Modell-Installation der Verbände ZVEH, ZVEI und VDE für intelligentes Wohnen. Wer sich für Energiemanagement, Energiespeicherung, Elektromobilität, Smart Grid, altersgerechtes Wohnen, Usability und die Steuerung über Smartphones und Tablets interessiert, findet hier richtungweisende Lösungen, die alles andere als ferne Utopien sind: Sämtliche im e-Haus gezeigten Lösungen und Produkte sind heute schon verfügbar.

Darüber hinaus kann ich die IFA International Keynotes ans Herz legen, bei denen die Digitalisierung unserer Lebensbereiche von den CEOs großer globaler Unternehmen persönlich vorgestellt wird und natürlich unseren neuen Kongress "IFA+ Summit" im CityCube Berlin - das Konferenzprogramm zur IFA wird so umfangreich und modern wie nie zuvor sein!

Auf was freuen Sie sich bei der IFA 2014 persönlich besonders?

Heithecker: Das ist schwer zu beantworten, es gibt vieles, auf das ich mich freue. Ich freue mich darauf, unsere Keynote-Speaker Boo-Keun Yoon von Samsung, Levent Çak?ro?lu von Arçelik, Kirk Skaugen von Intel, Tony Fadell von Nest Labs und die Sennheiser-Brüder Daniel und Andreas Sennheiser auf der IFA persönlich zu begrüßen beziehungsweise kennenlernen zu dürfen. Gespannt bin ich auf unseren neuen Kongress IFA+ Summit und natürlich die erstmalige Nutzung des CityCubes Berlin zur IFA.

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