Wachstum bei nachlassender Dynamik

FRANKFURT/MAIN: Die ostdeutsche Elektroindustrie konnte sich im schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld weiterhin gut behaupten. Die rund 430 elektroindustriellen Unternehmen in den neuen Bundesländern erzielten laut Angaben des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) im ersten Halbjahr 1999 einen Umsatz von neun Milliarden Mark. Das entspricht im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum einer Steigerung von 10,5 Prozent. Doch die Tatsache, daß im ersten Halbjahr 1998 die Zuwachsrate noch bei 20 Prozent lag, deutet bereits auf ein Nachlassen der Dynamik der Elektrounternehmen in den neuen Bundesländern hin. Dies wird auch dadurch unterstrichen, daß die Beschäftigungszahl im ersten Halbjahr 1999 gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres nur um 0,5 Prozent auf 63.500 gestiegen ist. Nach ihren Geschäftsaussichten für die nahe Zukunft befragt, erwarten 58 Prozent der ostdeutschen Elektrounternehmen eine konstante Entwicklung, 16 Prozent sogar eine Verschlechterung. Mit einem Aufwärtstrend rechnen indes nur 26 Prozent der befragten Unternehmen. Angesichts dieses verhaltenen Optimismus der ostdeutschen Elektroindustrie fordert der ZVEI von der Politik deutliche Signale, um den Unternehmen verläßliche Perspektiven und Planungsgrundlagen zu geben. Dazu gehört vor allem auch eine gezielte Unterstützung der Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Denn immerhin hat die ostdeutsche Elektroindustrie 22,8 Prozent ihres Umsatzes im Ausland erzielt. (kh)