Wann wird sich HPs Software-Shopping-Tour auszahlen?

30.07.2007
Nicht zuletzt nach Hewlett-Packards Ankündigung, sich auch Opsware, einem Software-Spezialisten für Datencenter-Automation, für 1,6 Millairden Dollar einzuverleiben, stellen sich Marktbeobachter die Frage, wann sich die ausgiebige Software-Shopping-Tour HPs auszahlen wird.
HPs Software-Geschäft entwickelt sich, trägt aber mit gerade acht Prozent zum Umsatz bei. (Quelle: HP; das 2. Quartal 2007 endete am 30. April.)
HPs Software-Geschäft entwickelt sich, trägt aber mit gerade acht Prozent zum Umsatz bei. (Quelle: HP; das 2. Quartal 2007 endete am 30. April.)

Nicht zuletzt nach Hewlett-Packards Ankündigung, sich auch Opsware, einem Software-Spezialisten für Datencenter-Automation, für 1,6 Millairden Dollar einzuverleiben, stellten sich Marktbeobachter die Frage, wann sich die ausgiebige Software-Shopping-Tour HPs auszahlen wird.

Zur Erinnerung: HP hat in den letzten Jahren rund 6,5 Milliarden Dollar für mehr als 20 Softwerker ausgegeben, So zahlte der IT-Riese allein im Jahr 2006 rund 4,5 Milliarden Dollar für Mercury Interactive; im Jahr zuvor war ihm Peregrine 425 Millionen Dollar wert; dieses Software-Unternehmen offerierte Lösungen für IT-Asset- und Service-Management.

Auch die weiteren Käufe, darunter Bristol Technologies, Novadigm, zuletzt SPI Dynamics, zeigen, dass HP, angetrieben durch seinen CEO Mark Hurd, zu einem nicht zu übergehenden Anbieter von umfassenden ITK-Management-Lösungen werden will.

Intern hat HP seine Entwicklungs- und Forschungskosten in Richtung Software umgeschichtet; 70 Prozent, so das Unternehmen, werden für Software aufgewendet, nurmehr 30 Prozent für Hardware. Im Jahr 2005 verhielt es sich genau umgekehrt. Und bis heute wendete HP allein 500 Millionen Dollar auf, um zugekaufte Software in die Plattform "OpenView" zu integrieren.

Das Resultat: Im vergangenen Jahr setzte HPs Software-Abteilung fast zwei Milliarden Dollar um - womit sich HP unter den fünf größten Software-Anbietern fand - hinter Microsoft, Oracle, IBM und SAP. Ob diese Neupositionierung HP schon auf eine Ebene mit den genannten Unternehmen stellt, steht dahin. Experten zufolge fehlt HP genau das, was die vier Konkurrenten bieten können: eine zentrale Plattform, mit der Unternehmen verschiedene, oft verteilte Applikationen in Rechenzentren und Unternehmen steuern können.

Derzeit umfasst, mit Mercury und jetzt Opsware - ein Unternehmen, das im vergangenen Jahr etwas mehr als 100 Millionen Dollar umsetzte - allein das "OpenView"-Portfolio über 100 Anwendungen. Insgesamt zählen Experten weit mehr als 200 Applikationen in HPs Software-Abteilung.

Zwar kann sich HP derzeit rühmen, noch vor IBM, CA und BMC das breiteste Produktangebot anbieten zu können, was Management, Abrechnung und Automation von ITK-Infrastrukturen betrifft, doch die Kosten, die HP für dieses Portfolio aufgewandt hat und für die Integration weiter aufbringen wird müssen, schlagen sich - noch - nicht in den Geschäftszahlen nieder.

Klar ist, dass HP ebenso wie die Konkurrenten weiß, dass die Schlacht um das Management von Infrastrukturen nur mit Software gewonnen werden kann. Dazu gehört auch, diverse Wechsel auf die Zukunft in Kauf zu nehmen. Ob sie sich auszahlen werden, ist offen.

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