Neben CD und Registrierungsunterlagen enthält die ansprechend in Blauschwarz gehaltene Verpackung der Software "GS-Auftrag 1.90" von Gandke & Schubert ein knapp 500 Seiten starkes DIN-A5-Handbuch. Reichlich bebildert und nach Programmmodulen geordnet, lotst es nach einer kurzen Einführung und den Installationshinweisen den Anwender durch die zahlreichen Programmmenüs. Auf der CD findet sich das Handbuch nochmals im PDF-Format. Ebenso beinhaltet der Datenträger alle anderen Programme von Gandke & Schubert als Testversion und nützliches Zubehör, wie ein Euro-Taschenrechner oder ein Backup-Programm.
Für den Test wurde zusätzlich zur Software für die Auftragsbearbeitung auch das Kassenmodul mit Kartenlesegerät und dem Programm Cardware zur bargeldlosen Zahlung beigelegt. Die Systemvoraussetzungen sollten mit Pentium 266, 64 MB Arbeitsspeicher und 20 MB freiem Festplattenspeicher kein Hindernis darstellen, wobei mehr immer besser ist. Als Betriebssystem wünscht sich GS-Auftrag die Windows-Versionen 9x, NT 4.0, 2000 oder XP.
Das zweispurige Magnetkartenlesegerät wird zwischen Tastatur und PS/2-Anschluss eingebunden, eine Treiberinstallation ist nicht notwendig. Nach dem Einlegen der CD erscheint ein Auswahlmenü mit den Programmen. Sollte die für Datenbankzugriffe verwendete Borland Database Engine noch nicht installiert sein, stellt das Set-up dies fest und schlägt die Installation vor.
Schnell installiert und konfiguriert
Danach beginnt die eigentliche Prozedur für GS-Auftrag, die in wenigen Sekunden erledigt ist. Beim ersten Start wird mit Seriennummer und Registrierungscode, der mitgeliefert wird, aus der installierten Testversion ein Vollprogramm. Je nach bezahlter Version werden Zusatzmodule oder Netzwerkversion frei geschaltet und automatisch mitinstalliert.
Danach folgt die Aufforderung, sich für den Update-Service mit 70 Prozent Preisnachlass zu registrieren. Dies hat jedoch zur Folge, dass der Fachhändler den Kunden für das Updategeschäft verliert. Ein Nachteil, der nach Aufklärung verlangt, sonst droht Punkteabzug bei der Händlerunterstützung. Ist dies verneint, sieht der Benutzer die Hauptmaske, und er kann mit der Eingabe der Stammdaten beginnen.
Nachdem Firmeninformationen und Bankverbindung eingetragen sind, können bereits erste Geschäftsvorfälle erstellt werden. Sämtliche Stammdateneinträge für Artikel, Kunden und Lieferanten werden entweder bei Bedarf oder unabhängig vom aktuellen Vorgang eingegeben. Der Anwender findet sich zurecht, sollte allerdings in den ersten Wochen CD und Handbuch stets griffbereit haben.
Mehr als 60 Parameter können beispielsweise beim Kunden vergeben werden, von diversen Bankverbindungen bis hin zur automatischen Passwortvergabe eines eventuellen Onlineshops. Bei den Artikeldaten sind passive Artikel zu erwähnen, die zwar noch im Bestand vorhanden sind, aber bei einer Angebotserstellung nicht mehr angezeigt werden - eine große Hilfe für Produkte mit ständig wechselnden Bestellnummern oder Modellen.
Funktionen satt und Bezahlen mit Karte
An Features mangelt es GS-Auftrag nicht. Eine komfortable Belegnummern-Steuerung, dazu Textfelder und Angaben zu Alternativartikel oder Sammelrechnung. Sonderpreise oder vollautomatische Kalkulation mit Rundung fehlen ebenso wenig wie SchwellenpreisBerechnung, Garantie- und Seriennummern-Verwaltung, Mengenformeln für Aufmaß, Angebote direkt als E-Mail herausgeben, Office-Anbindung, Online-Banking und die Steuerung der Kassenschublade samt Bondrucker sind Merkmale, die zumeist nur in weitaus kostspieligeren Programmen zu finden sind.
Selbst eine ISDN-Anbindung ist möglich, die den Anrufer anhand der Rufnummer identifiziert und die entsprechenden Kundendaten anzeigt. Eine Anwenderverwaltung und die optionale Netzwerkfähigkeit sichern die Investition bei späterem Mehrplatzbetrieb. Weitere Optionen sind Datanorm-Schnittstelle, Inventurmodul oder Bestellwesen. Eine Datev-Schnittstelle ist bereits integriert.
Wessen PC über Modem oder ISDN angeschlossen ist, kann via Wählverbindung bargeldlos mit Karte zahlen. Das Lesegerät ist dazu nicht unbedingt nötig, die Eingaben können auch zeitaufwändiger per Hand vorgenommen werden. Bis zur Entscheidung, ob ein Kartenzahlungsvertrag abgeschlossen wird, können die Vorgänge über ein Demokonto im "Echtbetrieb" simuliert werden.
Ab 7,50 Euro im Monat ist das Bezahlen mit EC-Karte machbar. Dazu werden 15 Cent pro Buchung fällig, wobei Vielbucher noch güns-tiger wegkommen. Entsprechende Abkommen vorausgesetzt, sind auch Kreditkartenzahlungen machbar. Ein umfangreiches Fachhandelskonzept mit kostenlosen Startpaketen und die freundliche, kompetente Hotline halten Ärger vom Händler fern. (kew)
<b>Kurzgefasst</b>
Die kaufmännische Software GS-Auftrag 1.90 von Gandke & Schubert eignet sich für kleine und mittlere Unternehmen zur Auftragsbearbeitung, da sie nahezu alle für die Zielgruppe relevanten Funktionen und weitergehende Extras bietet. Im Vorteilspaket mit Kassenmodul und Lesegerät gibt es in dieser Preisklasse keine Konkurrenz. Ein attraktiver Vertrag für den bargeldlosen Zahlungsverkehr rundet das Angebot ab. Schulungen, Händlerpakete und eine überdurchschnittliche Marge sind mehr als eine Alternative. Daher gibt es im ComputerPartner-Test die Note Zwei.
Anbieter:
Gandke & Schubert
Rheydter Str. 188
41065 Mönchengladbach
Tel.: 0 21 61/35 35-500
Fax: 0 21 61/35 35-505
E-Mail: info@gsn.de
www.gsn.de
Preis:
169 Euro (Einzelplatzlösung)
338 Euro (Netzwerklösung)
Zusatzmodule je 49 Euro
409 Euro (Test-Paket)
(jeweils inklusive Mehrwertsteuer)
Wertung:
Gerät/Software: 2
Lieferumfang: 1-2
Handbuch 1-2
Ease-of-Use: 2-3
Händler-Support: 2
CP-TIPP: 2
(Bewertung nach Schulnoten)