Warmer Winter und freundlicher Markt für Händler und Anwender

03.06.1998

MÜNCHEN: Handelsalltag: Manches wird teurer, anderes billiger. Gut für den Händler ist die Einführung neuer, "kleinerer" Geräte, die einige Produktgruppen nach unten ergänzen, ohne gleich einen Preisrutsch hervorzurufen. Die Preisinformationen stammen aus dem ComputerPartner-Informationssystem.

Neue Kombi-Geräte bestimmen den Preis

Zuwachs hat es im Bereich der Multifunktionsgeräte gegeben. Der Officejet 635 von HP rundet die Produktpalette weiter ab. Mit einem durchschnittlichen Einkaufspreis von 804 Mark bewegt sich dieses Gerät deutlich unter dem Gruppendurchschnitt von 1.147 Mark. Damit ist auch der Preisrückgang für die Gruppe um 7,8 Prozent leicht erklärt. Der potentielle Anwender von Kombi-Geräten hat mittlerweile eine recht umfangreiche Auswahl an Ausstattungsoptionen, seien es nun Geräte mit Laser- oder Tintenstrahlausgabe, Farb- oder Schwarzweißausstattungen. Auch unterschiedlichste Druck- und Scan-Geschwindigkeiten stehen zur Auswahl.

Frischer Wind im Scanner-Markt

Die Neuigkeiten aus der Scanner-Szene haben sich in der letzten Zeit auf schnellere Abtastung bei wachsender Auflösung und günstigeren Preisen beschränkt. Der Wechsel von proprietären Anschlüssen auf Parallelanschluß ist vollzogen - zumindest im Soho-Markt. Profis setzen auf SCSI. Neu sind jetzt Bestrebungen, wie etwa von Artec, die Lebensdauer der Leuchtröhren zu verlängern; dem häufigsten Ausfallteil der Geräte. Der Preis für solcherart ausgestattete Scanner liegt natürlich nicht im untersten Preisbereich, aber dafür entfallen Wartungskosten für den Anwender. Grafikprofis sind ohnehin Preise gewohnt, die ein mehrfaches über dem Durchschnitt liegen.

Notebooks ans Netz!

Im IT-Markt wurde mal wieder eine Preisgrenze durchbrochen: Relativ unspektakulär wurde vor einigen Wochen die 100-DM-Marke für PCMCIA-Ethernet-Karten unterboten. Die billigsten liegen derzeit bei 84 Mark Händler-EK. Mit ein bißchen weiterer Peripherie lassen sich die EDV-Henkelmänner schnell zu einem Desktop-PC umbauen. Aber auch der umständliche Transfer per Diskette kann durch den schnellen Netzwerkanschluß entfallen. Natürlich gibt es auch Karten für gehobene Ansprüche, mit höherem Datendurchsatz und Multimode-Anschlüssen, wodurch der Mittelpreis dann doch noch knapp über 200 Mark liegt.

Hochpreismarken beeinflussen den PC-Markt

Weder IBM noch Compaq sind dafür bekannt, Low-Budget-Produkte anzubieten; wenn auch die letztgenannte Computer-Company während der letzten Monate immer wieder Schlagzeilen mit ihrer aggressiven Preispolitik gemacht hat. Interessant ist jetzt jedoch eine fast gleichzeitige Preisreduzierung sowohl einiger IBM- als auch einiger Compaq-Modelle. Da der ComputerPartner-Index in erster Linie Marken-PCs betrachtet, führt dies natürlich auch zu einer Bewegung der durchschnittlichen HEKs. Interessant: Einige Hersteller bringen weiter neue Modelle mit dem veralteten 166-MHz-Pentium-Prozessor auf den Markt.

Laser-Drucker: Qualität hat ihren Preis

Der Markt für Laser-Drucker spaltet sich immer mehr in drei Segmente: Low-Cost-Geräte mit mäßiger Druckleistung für geringes Druckaufkommen, High-end-Ausführungen als Netzwerkdrucker und schließlich der Markt für den ambitionierten Anwender mit Druckleistungen von 12-16 Seiten pro Minute, wie hier im CP-Index betrachtet. Superbillig-Angebote findet man praktisch nur noch im unteren Segment, was zu einer recht stabilen Preislage für die anderen führt. Tatsächlich ziehen die Preise im Index sogar seit einigen Wochen an, insbesondere durch einen Modellwechsel der verschiedenen Hersteller auf breiter Front.

Kein Flaschenhals im tragbaren Computer

Das versprechen zumindest die neuen 2,5-Zoll-Festplatten von Hitachi mit Kapazitäten von 3,2 bis 5 Gigabyte. Auch sonst bleiben Notebooks ein Dauerthema, und die preisliche Entwicklung ist immer wieder spannend. Geräte mit 133-MHz-CPU sind eigentlich schon die unterste Leistungsklasse, dementsprechend ging der Preis noch einmal um fast fünf Prozent nach unten. High-end-Geräte haben zur Zeit die doppelte Taktfrequenz und bleiben wohl noch eine Weile auf einem hohen Level preisstabil. Neue Anbieter (zum Beispiel Daewoo) und neue Modelle einiger Anbieter sorgen dafür, daß der Markt spannend bleibt. (uw)

Zur Startseite