Warum Angst am Arbeitsplatz immer mehr zum Thema wird

15.03.2001
Angst ist mittlerweile für viele Arbeitnehmer zum täglichen Begleiter im Job geworden. Typische Symptome sind Rückenschmerzen, Erschöpfungszustände, Depressionen, Alkohol- oder Drogenkonsum. *Hartmut Volk zu den Ursachen und Auswirkungen von Angst am Arbeitsplatz.

Vor einiger Zeit gestalteten die AOK, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft in Hamburg gemeinsam die Fachkonferenz "Vom Tabu zum Thema ‘Arbeit/en mit Angst’". In einem ‘Wort vorab’ führten die drei Veranstaltungsverantwortlichen Ulrike Zeising, Susanne Habicht und Uwe Grund unter anderem aus: "Angst - so stellten wir fest - ist für viele Millionen deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tägliche Begleiterin zur Arbeit. Jeden Tag wird in deutschen Betrieben millionenfach neu über die altbekannte Frage entschieden: Fliehen oder standhalten - kämpfen oder aufgeben?"

Und je höher der Platz auf der Karriereleiter ist, desto ausgeprägter scheint das Angstspektrum zu sein. Das zeigt eine unlängst veröffentlichte neue Untersuchung von Professor Winfried Panse und seinem Mitarbeiter Wolfgang Stegmann von der Fachhochschule Köln. Von März 1999 bis März 2000 befragten sie erneut 205 Führungskräfte zu diesem Thema. Das Ergebnis: 69,2 Prozent haben Angst vor Arbeitsplatzverlust. Dichtauf folgt die Angst vor Unfall oder Krankheit, die 68,8 Prozent der Manager mit sich herumtragen. Der direkte Zusammenhang mit dem Angstfaktor Nummer eins ist dabei offensichtlich.

Bemerkenswert: Diese Rangfolge ist unter den jüngeren Managern genau umgekehrt. Sie fürchten sich am meisten davor, krank und während dieser Zeit aus ihrer Position verdrängt zu werden. Erst danach folgt die direkte Sorge um den Arbeitsplatz. Diese Abfolge der die Führungskräfte umtreibenden "Spitzenängste" wirft ganz nebenbei ein deutliches Licht auf den Zustand dessen, was gemeinhin Kollegialität genannt wird.

Eine Sequenz aus der vor kurzem gehaltenen Abschiedsrede des scheidenden Personalratsvorsitzenden der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, Herbert Cardol, illustriert deren derzeitigen Zustand. "Als ich in den Personalrat kam, habe ich eine starke Solidargemeinschaft vorgefunden. Das ging querbeet durch alle Berufsgruppen. Seit einigen Jahren ist das nicht mehr so." Und er setzte hinzu: "Angst um den Arbeitsplatz und wachsender Arbeitsdruck entsolidarisieren und machen krank. Zunehmend leiden Mitarbeiter - Männer wie Frauen - unter psychosomatischen Problemen."

Die Angst vor Fehlinformationen

In der Skala der von Panse und Stegmann ermittelten Ängste rangiert an dritter Stelle mit 58,6 Prozent die Angst davor, Fehler zu machen. Bemerkenswert ist auch die ausgeprägte Angst vor Fehlinformationen. Darunter leiden 43,9 Prozent der befragten Manager.

Um Letzteres in seiner wahren Bedeutung zu erfassen, darf nicht nur an die Wissensexplosion gedacht werden sowie an ihre nicht minder herausfordernde Kehrseite, die rasant sinkende Halbwertzeit des Wissens, das heißt die immer rascher verlaufende Ent- wertung vorhandenen Wissens. Man muss sich auch die innerbetriebliche instrumentelle Bedeutung - zutreffender wäre es nach Panse und Stegmann, von Waffenqualität zu sprechen - der Information ins Bewusstsein rufen.

Mit Informationen werden Getreue belohnt, Gefolgsleute gekauft, Unentschlossene geködert und Mitläufer "gebauchpinselt". Sorgsam aufbereitete und mit Bedacht platzierte Informationen werden mit aller nur denkbaren Raffinesse dazu genutzt, unliebsame Konkurrenten "alt" aussehen zu lassen, sie zum Straucheln zu bringen und aus dem Rennen zu werfen. Mit Nicht-Information sehen sich Abweichler und Missliebige "zur Ordnung gerufen" oder direkt gestraft und vom Lauf des aktuellen Geschehens ausgegrenzt. Weiter zeigt die Umfrage: 35,3 Prozent der Manager haben direkte Angst vor Konkurrenten. Mehr als ein Drittel fürchtet sich vor Autoritätsverlust, und erstaunlichen 34,5 Prozent graut es vor Innovationen. 18,9 Prozent plagt die Angst vor Überforderung, 14,3 Prozent ängs-tigen sich vor Spielraumeinengung, und jeder Zehnte befürchtet, überflüssig zu werden.

So ist es denn auch kaum verwunderlich, dass Ängste die Volkswirtschaft teuer zu stehen kommen. Panse und Stegmann haben errechnet, dass der Gesamtheit der Betriebe dadurch ein Schaden von rund 100 Milliarden Mark per anno entsteht - in Form von Leistungsminderung, Gesundheitsbelastung, Fehlzeiten, Unaufmerksamkeit und/oder Unfreundlichkeit gegenüber Kunden.

Die Angst vor Neuem

Weshalb aber kommt dieses brodelnde Innenleben von Managern und Mitarbeitern gerade jetzt immer stärker an die Oberfläche und wird zum Thema? "Angst", schreibt der 1979 verstorbene Psychoanalytiker Fritz Riemann in seinem bahnbrechenden Werk ‘Grundformen der Angst’ (Ernst Reinhardt Verlag, München 33. Auflage 2000), "tritt immer dort auf, wo wir uns in einer Situation befinden, der wir nicht oder noch nicht gewachsen sind. Jede Entwicklung "... ist mit Angst verbunden ..., die wir noch nicht und in (der) wir uns noch nicht erlebt haben ... Sie kommt am ehesten ins Bewusstsein ... da, wo alte, vertraute Bahnen verlassen werden müssen, wo neue Aufgaben zu bewältigen oder Wandlungen fällig sind."

Ein wichtiger Faktor: die Entwicklung von der Old zur New Economy, das Heraus aus der weit gehenden Prognosesicherheit der Industrie- und Hinein in den permanenten Veränderungsstrudel der Dienstleistungs-, Informations- und Wissensgesellschaft. Sie zwingt mit geradezu an Brutalität grenzender Kompromisslosigkeit dazu, vertraute Bahnen zu verlassen, gewohnte Handlungskonzepte aufzugeben und sich von der Sicherheit gewachsener Arbeits- beziehungen in jeder Hinsicht zu verabschieden.

Prof. Dr. med. Volker Faust, Leiter der Abteilung Forschung und Lehre des Zentrums für Psychiatrie (Abteilung Psychiatrie I der Universität Ulm) in Ravensburg-Weissenau, bestätigt das: "Die Sozialpsychologen stellen folgende Belastungen unserer Zeit zur Diskussion, die dafür verantwortlich sein könnten, dass Sozialängste in den letzten Jahren immer häufiger zu beobachten sind: die hohe Mobilität unserer Gesellschaft, die Brüchigkeit vieler Beziehungen und schließlich die Unsicherheit am Arbeitsplatz."

Letzteres veranlasst Karlheinz Geißler, Professor für Wirtschafts- und Sozialpädagik an der Universität der Bundeswehr in München, zu dem ebenso knappen wie zutreffenden Kommentar: "Wir wissen: Morgen geht gestern nicht weiter. Aber wir wissen nicht: Wie soll‘s weitergehen? Die permanente Unsicherheit wird zum Normalzustand."

Prof. Iver Hand, Facharzt für Psychiatrie und Leiter Verhaltenstherapie-Ambulanz an der Psychiatrischen und Nervenklinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf in Hamburg, spricht den wundesten Punkt dieser Entwicklung ungeschminkt an: "Die Schwierigkeit, die sich für das Individuum ergibt und die wir in allen Bereichen spüren, auch in unserem Großklinikum, wo wir eigentlich gar nicht direkt etwas damit zu tun haben, ist, dass die alten Regeln nicht mehr gelten, die lauten: Wenn bestimmte Leistungen erbracht werden, und wenn man schwarze Zahlen schreibt, sichert man gemeinsam einen Arbeitsplatz."

"Wir haben das relativ neue Phänomen", illustriert Hand diese Feststellung, "dass Betriebe in Deutschland geschlossen werden, obwohl sie schwarze Zahlen schreiben. Dies haben wir auch in Hamburg wiederholt erlebt, wo die internationale Betriebsleitung der Meinung war, dass die Konzernrendite besser wird, wenn der hochproduktive Betriebsbereich in diesem Land eingestellt und in einem anderen Land wieder aufgebaut wird."

Mit Blick auf diese Entwicklung wundern den renommierten Arzt die sich unter den Arbeitnehmern ausbreitenden Angstgefühle in keiner Weise. Ganz im Gegenteil: "Man muss", so Hand, "ganz klar sagen, dass die Art und Weise, wie das internationale Kapital mit dem verfügbaren Geld, das ja gehortete Arbeitsleistung ist, umgeht, in hohem Maß im Stil von Glücksspiel erfolgt. Man muss heute sagen, dass weitaus mehr als noch verträglich Arbeitskraft letztlich im Stil von Glücksspiel an der Börse gehandelt wird." Vor diesem Hintergrund wird deutlich und verständlich, weshalb das inzwischen extrem rasante Innovationsgeschehen und die davon ausgelös-ten geistigen und materiellen Veränderungsprozesse von Lawinenwucht längst nicht mehr nur die notorisch leicht zu Erschütternden aus der Fassung bringen. Denn will ein Betrieb, egal ob ein Krankenhaus, das Autohaus an der Ecke oder der dahinter stehende Konzern, von dieser Lawine nicht in den Abgrund gerissen werden, dann müssen Bewährtes und Gewohntes - nicht selten gegen jede persönliche Überzeugung - radikal auf den Prüfstand gestellt werden.

Hinzu kommt: Mit derselben Wucht zwingt der Wettbewerbsdruck dazu, gnadenlos die Kosten im Blick und den Rotstift zur Hand zu haben. Und sozusagen als Tüpfelchen auf dem i wirkt bei Kapitalgesellschaften noch der von Hand in seinen Auswüchsen so unmissverständlich charakterisierte Amerika-Import ’Shareholder Value’, die strikte Ausrichtung des betrieblichen Denkens und Handelns an einer einzigen Messgröße: der Performance auf dem Kapitalmarkt, dem Gewinn.

Wieder gefragt: der Nomade

Die Zeit des gewohnten Ganges der Dinge ist damit in jeder Hinsicht vorbei. Wo früher ein Auge zugedrückt werden konnte und wurde, muss, den neuen Spielregeln gehorchend, heute scharf hingeschaut und noch schärfer reagiert werden. Und dieses Wandlungsgeschehen im Zeitraffertempo löst eben nicht mehr nur bei besonders sensiblen Naturen zwangsläufig beklemmende Gefühle der Irritation, der Verunsicherung und auch der Angst aus.

Zumal sich noch eine weitere Herausforderung zu den bereits beschriebenen hinzu gesellt: die als Antwort auf den inzwischen erreichten enormen Beschleunigungsgrad aller wirtschaftlichen Abläufe immer lauter werdende Forderung nach einem kräftigen Mehr an persönlicher Flexibilität und Mobilität. Sie schürt ein zusätzliches ungutes Gefühl: das der Heimatlosigkeit. Was in den Wüs-ten und Dürrezonen unseres Globus langsam Geschichte wird, erlebt in der offensichtlich doch von vielen als seelisches Ödland empfundenen modernen postindustriellen Wirtschaftsgesellschaft eine Wiederauferstehung: der Nomade.

Symptom Rückenschmerzen

Doch ob dieser Wanderarbeitnehmer den in ihn gesetzten Hoffnungen wirklich gerecht zu werden vermag, muss sich erst noch zeigen. Sowohl verhaltensbiologische als auch medizinische Erkenntnisse nähren diese Skepsis. So erleidet nach Angaben von Wolfgang Mertens, Professor für klinische Psychologie in München, in den hoch industrialisierten Ländern fast ein Viertel der Menschen mindestens einmal im Leben eine depressive Episode. Alkoholmissbrauch, so Mertens, sei eine häufige Kaschierung des depressiven Syndroms, daneben gebe es "larvierte" Formen, etwa unerträgliche Rückenschmerzen.

Und das lässt aufhorchen. Denn das Kreuz mit dem Kreuz wächst sich zur Volkskrankheit Nummer eins aus, wie es in der Medizinpresse heißt. Und zwar in offensichtlichem Zusammenhang mit der Arbeit, wie einer kurzen Notiz in der "Ärzte-Zeitung" vom 25. Juli zu entnehmen ist.

Die meisten Krankschreibungen in Deutschland, so ist dort zu lesen, erfolgen wegen Rückenschmerzen. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2000 der Gmünder Ersatzkasse hervor. Bei keiner anderen Erkrankung werde von den Betroffenen so häufig eine betriebliche Ursache angenommen, sagte der Geschäftsführer der Kasse, Christian Boll.

Dazu bemerkt Dr. med. Rolf Breitstadt, Arzt für innere Medizin, Arbeitsmedizin und Umweltmedizin und leitender Konzernarzt der Degussa-Hüls AG, Frankfurt am Main: "In der Medizin gehen wir mittlerweile davon aus, dass die gesamte Rückenmuskulatur ein psycho-somatisches Ausdrucksmittel ist. Das erklärt auch, warum relativ viele Krankschreibungen wegen Rückenbeschwerden erfolgen." Allerdings macht Breitstadt auch darauf aufmerksam, dass auf der anderen Seite die Zahl einschlägiger anerkannter Berufserkrankungen im formellen Anerkennungsverfahren recht gering ist.

Ein recht aufschlussreiches Licht werfen auch die Bemerkungen von Dr. Jochen von Wahlert, Facharzt für psychotherapeutische Medizin und Coach in München und bis vor kurzem Chefarzt der Oberbergklinik in Hornberg im Schwarzwald, auf die Angst- und Verunsicherungsproblematik: "Angst lähmt und untergräbt das Selbstbewusstsein sowie die Gesundheit. Angst erstickt die Neugierde und tötet die Kreativität. Angst macht unflexibel und lässt uns vor Veränderung zurückscheuen. Angst macht einsam", stellt er in grundsätzlicher Hinsicht fest.

Und dann wird der erfahrene Arzt konkret. Oft, berichtet von Wahlert mit Blick auf seinen Patientenkreis, "wird die Fassade noch monate-, manchmal jahrelang aufrechterhalten, mit viel Anstren- gung und Überforderung, Gefühle werden abgewehrt, unterdrückt, runtergeschluckt. Irgendwann aber brechen sie dann durch. Die Folgen werden in abgeschiedenen Kliniken mit Intensivtherapie behandelt: Panikattacken, Burnout, Erschöpfungszustände, Krisen, Depressionen, Alkohol, Medikamente, Drogen ..."

"Wer seine Emotionen abgespalten hat", weiß von Wahlert, "tut sich schwer in Beziehungen. Soziale Kompetenz und Bindungsfähigkeit sind aber die Grundlagen nicht nur für die körperliche und seelische Gesundheit, sondern auch für den beruflichen Erfolg."

Dass die Sichtweise des Münchener Arztes keineswegs eine einseitige ist, bestätigt mit der Bitte um Anonymität auch ein weiterer erfahrener Arbeitsmediziner: "Bezüglich des Alkoholmissbrauchs haben wir zunehmend mit einem Drogenkonsum in den so genannten kreativen Bereichen zu rechnen, dazu gehört auch immer mehr die gewohnheitsmäßige Einnahme von Medikamenten, wie beispielsweise von Betablockern, um ‘Erregungsspitzen’ abzufedern."

Auch der Kommentar von Dr. Matthias Burisch fügt sich gut in dieses Bild. Der Privatdozent im Fachbereich Psychologie der Uni- versität Hamburg, von der Zeitschrift "Psychologie heute" als "Mr Burnout" apostrophiert, berät nicht selten Menschen, die mit der Selbstdiagnose "Burnout-Syndrom" zu ihm kommen: "Beim klassischen Burnout-Typ des Selbstverbrenners sagt entweder irgendwann die Frau: ‘Wenn Du nicht zum Arzt gehst, lasse ich mich scheiden.’ Oder aber er wird körperlich krank. Oft vergeht dann noch viel Zeit, bis klar wird: Medizinisch ist da wenig zu holen, und Eheberatung hieße auch nur, am Symptom herumzudoktern. Angst ist immer im Spiel, wenn jemand ausbrennt. Und bei dem genannten Typ ist die Angst vor der Angst - also vor dem Selbsteingeständnis: Ich schaffe das nicht mehr - so groß, dass meist die Frau den Termin bei mir ausmacht."

Letztlich, so muss resümiert werden, spukt es unter dem Erfahrungsdruck der vergangenen Jahre in immer mehr Köpfen herum, dass nichts mehr sicher ist. Und dieser mentale Dauerstörton untergräbt beides, die Gesundheit und die Leistungsfreude. Es sei an den Dichter Theodor Fontane und eine seiner lebensklugen Bemerkungen erinnert: "Wer schaffen will, muss fröhlich sein!" Aber genau diese innere Fröhlichkeit scheint trotz aller nach außen gezeigten Coolness, Munter- und Umtriebigkeit durch den allzu ungestümen und nicht zuletzt auch dadurch immer weniger durchschaubaren Gang der Ereignisse zunehmend in Bedrängnis zu geraten.

Problem erkennen und ernst nehmen

Die Betriebe sollten die Gefahr, die daraus für sie erwächst, erkennen, sich der Angst- und Verunsicherungsproblematik intensiver annehmen und ihre Belegschaften bei deren Bewältigung tatkräftiger unterstützen, indem sie die unbedingt notwendigen Sicherheitsinseln im Meer der Unsicherheit, die Atempause im Sturm der Veränderung schaffen, wie es Prof. Felix von Cube, Geschäftsführer der Prof. v. Cube & Kollegen GmbH, Biologik der Führung und Fortbildung, Heidelberg, fordert.

Von Cube sieht es mit Blick auf die deutlich leistungsbeeinträchtigende Angst- und Verunsicherungsproblematik als eine der derzeit wichtigsten Führungsaufgaben an, dem menschlichen Grundbedürfnis nach Sicherheit wenigstens tendenziell Rechnung zu tragen.

"Neue Situationen und Ereignisse", erläutert von Cube, "lösen nämlich nicht nur Angst aus; die Neugier treibt Menschen immer wieder dazu, am Rande ihres Sicherheitsterrains neue Unsicherheiten aufzusuchen. Das Wort ‘Neugier’ sagt es ganz deutlich: Hier findet sich die innere Handlungsbereitschaft, das Bekannte zu verlassen und das Unbekannte aufzusuchen. Wenn es gelingt - und es gibt eine Reihe von Möglichkeiten dazu -, die jeweils aufkommende Unsicherheit in Sicherheit zu verwandeln, dann stellt sich auch wieder ein Gefühl der Konzentration, der Kompetenz und des Selbstvertrauens ein." Dazu aber, mahnt von Cube, "brauchen alle Mitarbeiter Sicherheitsinseln, von denen aus sie - bildlich gesprochen - in das Neue vordringen können."

*Hartmut Volk ist Diplom-Betriebswirt und freier Wirtschaftspublizist in Bad Harzburg.

ZUR WEITEREN INFORMATION

Lesetipps

Prof. von Cube & Kollegen, Biologik der Führung und Fortbildung. Neckarstaden 4, 69117 Heidelberg. Tel.: 0 62 21/61 62 99, www.biologik.de.

Felix von Cube: Lust an Leistung - Die Naturgesetze der Führung. Piper Verlag, München, 6. Auflage 2000 (Piper TB Bd. 2524), 165 Seiten, 16,90 Mark.

Bernhard Badura/Martin Litsch/Christian Vetter: Fehlzeiten-Report 1999 - Psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Zahlen, Daten, Fakten aus allen Branchen der Wirtschaft. Springer Verlag, Heidelberg 1999, 656 Seiten, 59 Mark.

Bertelsmann Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung (Hrsg.): Erfolgreich durch Gesundheitsmanagement - Beispiele aus der Arbeitswelt. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2000, 340 Seiten, 44 Mark.

Bernhard Badura/Eckhard Münch/Wolfgang Ritter: Partnerschaftliche Unternehmenskultur und betriebliche Gesundheitspolitik - Fehlzeiten durch Motivationsverlust? Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 3. überarbeitete Auflage 1999, 60 Seiten, kostenlos.

Samuel Berner: Reaktionen der Verbleibenden auf einen Personalabbau. Dissertation Nr. 2248 der Universität St. Gallen. Bezug zum Preis vom 50 Mark bei Dr. Samuel Berner, Rütlistrasse 15, CH 8307 Effretikon, Tel./ Fax: +4 15 23 47 01 01.

Fritz Riemann: Grundformen der Angst - Eine tiefenpsychologische Studie. Ernst Reinhardt Verlag, München, 33. Auflage 2000, 212 Seiten, 26,80 Mark.

Friedrich Strian: Angst und Angstkrankheiten. Verlag C. H. Beck, München, 3. Auflage 1995, 134 Seiten, 14,80 Mark.

Gerald Hüther: Biologie der Angst - Wie aus Stress Gefühle werden. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 3. Auflage 1999, 130 Seiten, 29 Mark.

Verena Kast: Vom Sinn der Angst - Wie Ängste sich festsetzen und wie sie sich verwandeln lassen. Verlag Herder, Freiburg 2000, 223 Seiten, 26 Mark.

Günter Niklewski/Rose Riecke-Niklewski: Depressionen überwinden. Stiftung Warentest, Berlin 1998, 263 Seiten, 29,80 Mark.

Marie-France Hirigoyen: Die Maske der Niedertracht - Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann. Verlag C. H. Beck, München, 3. Auflage 2000, 240 Seiten, 29,80 Mark.

Bärbel Wardetzki: Ohrfeige für die Seele - Wie wir mit Kränkung und Zurückweisung besser umgehen können. Kösel Verlag, München 2000, 217 Seiten, 29,90 Mark.

Hans Eberspächer: Ressource Ich - Der ökonomische Umgang mit Stress. Hanser Verlag, München 1998, 169 Seiten, 49,80 Mark.

Jürgen Zulley/Barbara Knab: Unsere innere Uhr - Natürliche Rhythmen nutzen und der Non-Stop-Belastung entgehen. Herder Verlag, Freiburg 2000, 223 Seiten, 36 Mark.

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