Farbanalyse

Warum Blau die beliebteste Internet-Farbe ist

Seit 2002 schreibt Thomas Hartmann als freier Autor Artikel für die Macwelt. Schwerpunkte sind News über aktuelle Mac-Nachrichten und neue Programme sowie Recherchen zu Hintergrundthemen. Gern sieht er sich neuere Bildbearbeitungsprogramme unterhalb der Photoshop-Ebene an und berichtet regelmäßig über Spiele, die auf der Mac-Plattform erscheinen. Auch kleinere Tests von Mac-Programmen gehören zu seinem Repertoire. Dass er auch zu anderen Plattformen eine Affinität hat, zeigt seine frühere Windows-Kolumne auf Macwelt.de. Und um sich auch auf anderen mobilen Betriebssystemen auszukennen, nutzt er neben seinem iPad ein Android-Smartphone.
Bei einer Analyse von Farb-Codes der zehn meistbesuchten Websites weltweit erwies sich Blau als die am meisten bevorzugte Farbe – keineswegs nur bei Facebook.

Die Hintergründe schildert Adobe ausführlich in einem Blog zum Thema. Demnach analysierte Designer Paul Hebert im September 2016 die Farb-Codes der zehn meistbesuchten Websites weltweit, darunter auch Google, Facebook und Twitter. Heraus kam, dass Blau die beliebteste Farbe ist, darunter eine ganze Palette von Blautönen, die auf den Websites mit dem stärksten Traffic verwendet werden.

Auch dafür, warum Blau so beliebt ist, gibt es Erklärungen. So sagt Laurie Pressman, Vice President des Pantone Color Institute, dass Blau generell eine beliebte Farbe sei, denn sie werde mit der Klarheit eines wolkenfreien Himmels oder eines ruhigen Sees assoziiert. Pressman ist demnach der Meinung, die steigende Beliebtheit von UI- und UX-Methodologien (eine gut verständliche Erklärung des Unterschieds gibt es hier) habe zur häufigen Verwendung der Farbe Blau in Webdesigns beigetragen. Außerdem sei Blau geschlechtsneutral, sie sei bei Männern und Frauen weltweit die beliebteste Farbfamilie und verbinde dadurch die Welt. Blau habe einen integrativen Charakter, was wohl der Grund für dessen Beliebtheit im Web sei.

Interessant auch die Erklärung, warum Facebook in dem berühmten Blau programmiert wurde – abgesehen von den genannten Gründen leiden nicht nur zehn Prozent der Weltbevölkerung unter einer Rot-Grün-Sehschwäche, sondern auch Facebook-Mitbegründer Mark Zuckerberg sei selbst farbenblind, wie ein 2010 im New Yorker veröffentlichter Artikel behauptet. Das genaue Zitat von Zuckerberg im Artikel lautet: "Blau ist für mich die intensivste Farbe – ich kann alle Schattierungen von Blau wahrnehmen". Ob man daraus eine Rot-Grün-Sehschwäche des Facebook-Gründers herleiten kann, würden wir Ihnen überlassen.

Trotzdem empfiehlt der Blog nicht, das eigene Farbkonzept gleich umzukrempeln in Richtung Blau. Sondern auch mit eigenen Ideen und Farbpräsentationen im Design einer Website oder eines Logos könne man gerade durch die Unterschiedlichkeit auffallen. Design-Entscheidungen sollen ein Produkt oder Unternehmen angemessen repräsentieren und Kunden das Richtige vermitteln, meint Sonja Hernandez, Adobe Experience Design-Manager, und spricht sich dagegen aus, einfach aktuellen Trends hinterherzulaufen. So zählt das Branding des Adobe-Rots ihrer Meinung nach zu den besten Beispielen für ein zeitloses Design mit einem hohen Wiedererkennungswert.

Es folgen auf dem Blog weitere Empfehlungen für die Farbgestaltung der eigenen Marke.

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