Tipps zum Projekt-Management

Warum das Projekt-Team versagt

05.08.2014
Von Nicolaus von Gersdorff

Der Abschluss: aus Fehlern für die Zukunft lernen

Ein großes Versicherungsunternehmen hatte sich bereits mehrere Jahre an einem Projekt abgemüht. Es fehlte an einer validen Planung, und daher war auch der Fortschritt intransparent. Ein externer Projektdienstleister wurde beauftragt, der erstmals eine Zeit- und Kostenplanung vorlegte. Sie offenbarte das wahre Ausmaß des Aufwands. Daraufhin entschied der CIO des Unternehmens, die Reißleine zu ziehen. Das Projekt wurde gestoppt.

Foto: Sergej Khackimullin - Fotolia.com

Manchmal zieht sich ein Projekt über Jahre hin, ohne dass brauchbare Ergebnisse vorzuweisen sind. Der Abbruch eines Vorhabens scheidet aber als Option aus - er ist in den Köpfen der Verantwortlichen nicht vorgesehen oder wird verdrängt. Dadurch können längerfristig hohe Kosten entstehen. Scheitern als Chance? Als Ultima Ratio muss ein Abbruch möglich sein.

Nach einem erfolgreich verlaufenen Projekt sollte das Ende gebührend gefeiert werden. Doch Vorsicht: Auch wenn alle Beteiligten zufrieden sind, ist das Projekt noch nicht abgeschlossen. Das Ziel sollte sein, aus jedem Projekt zu lernen, damit das nächste noch besser gelingt und etwaige Fehler in der Zukunft vermieden werden. Ein "Lessons-Learned-Workshop" ist daher obligatorisch einzuplanen. In dessen Rahmen kann offen über den Projektverlauf gesprochen werden: Was lief gut? Was lief schlecht?

Am Ende sollten die Ergebnisse, im besten Fall unternehmensweit, gesammelt und bereitgestellt werden. So lässt sich kontinuierlich und pragmatisch eine eigene Projekt-Management-Methodik aufbauen, die zum Unternehmen passt und ständig weiterentwickelt wird. Davon profitiert jedes nachfolgende IT-Projekt.

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