Umbau im Rechenzentrum

Warum die Converged Infrastructure boomt

26.03.2013

Ein Newcomer gab den Takt vor

Pionierarbeit für die integrierten Rechenzentrumsdesigns leistete der Newcomer unter den Serverherstellern: Cisco. Mit EMC, deren Töchtern RSA und VMware und unterstützt von Intel gründete der Einsteiger 2009 ein Joint Venture - die heutige VCE Company (ursprünglich "Acadia"). Gemeinsam wurden die "Vblocks" entwickelt. Fast zeitgleich brachte HP die Converged Infrastructure auf den Markt, die ebenfalls Server, Storage, Netzwerk und Virtualisierung unter einer einheitlichen Managementplattform vereint.

Kurz nach der Gründung der VCE Company schmiedete Cisco eine weitere Allianz mit VMware und dem EMC-Konkurrenten NetApp: Die FlexPod-Designs waren geboren. Heute stehen rund 30 Referenz-Designs zur Verfügung.

Der Grund für Ciscos Seitensprung aus dem VCE-Joint-Venture: 2010 führte EMC praktisch keine SMB-Linien im Portfolio. Ein Manko für Cisco, das als Serverneuling über Referenzarchitekturen schließlich auch im Mittelstand Fuß fassen wollte. NetApp konnte das bieten. Vergangenes Jahr ging Cisco eine dritte Storage-Allianz ein: mit Hitachi Data Systems.

Das Modell macht Schule

Nach der Integration von Sun begann auch Oracle 2010 mit den "Integrated Stacks" und später mit den "Engineered Systems" auf den Zug aufzuspringen.

Die Stärken des Flexpods so weit wie möglich mit denen der Vblocks zu kombinieren und sie auf den Bedarf mittelständischer Unternehmen zuzuschneidern, nahm 2010 interessanterweise ein Distributor in Angriff: Magirus (heute zu Avnet gehörend). Er entwickelte im hauseigenen Integrations-Center Straßburg die" vBundles". Sie sind bereits für Unternehmen mit weniger als 25 virtuellen Maschinen interessant und schlugen deshalb im Markt hohe Wellen. Die größte der vier vBundle-Varianten wurde mit der Ankündigung der VCE-Vblock100-Variante im Frühjahr 2012 abgekündigt, da sich die angepeilten Kundengrößen überschneiden.

Dell war mittlerweile auf Einkaufstour gegangen. Das Ziel: Komplettanbieter im Rechenzentrum zu werden. Im zweiten Halbjahr 2011 schließlich lieferte der Hersteller mit vStart ebenfalls seine ersten Referenzarchitekturen aus. IBM folgte vergleichsweise spät mit der Ankündigung der PureSystems im April 2012.

Ebenfalls im Frühjahr 2012 brachte EMC mit VSPEX einen FlexPod-Konkurrenten auf den Markt, ebenfalls mit Single-Support. Die Verspätung erklärt sich, weil EMC erst 2011 mit dem Launch der VNX- und VNXe-Familien erstmals eigene SMB-Linien an Bord hatte.

Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten von VCE, HP, IBM und Oracle bieten FlexPod und VSPEX hinsichtlich der Designs weitaus größere Spielräume, da sie in bestehende IT-Landschaften integrierbar sind.

Ebenso wie die VCE gewährt die FlexPod-Allianz den Support aus einer Hand (Single-Support): Alle beteiligten Hersteller haben sich verpflichtet, bei Problemfällen zentraler Ansprechpartner zu sein, egal welche Komponente das Problem verursacht hat. (rb)

Verkaufsargumente für Partner

  • Standardisierung von Prozessen und Anwendungen

  • zentrales und kostengünstigeres Management aller Komponenten bis zum Hypervisor

  • ein zentraler Ansprechpartner für alle Support-Fälle (Single Support)

  • Skalierbarkeit und Investitionsschutz

  • schnelle Inbetriebnahme und kürzere Projektlaufzeiten und beschleunigter RoI

  • optimierte Implementierung von Anwendungen

  • Beseitigung nicht miteinander kompatibler IT-Insellösungen

  • meist schrittweise Einbindung in die bestehende IT-Landschaft möglich

  • schnellere Einbindung Cloud-basierter Modelle

  • höhere Gesamt-Performance, aufgrund der validierten Einzelkomponenten

  • Ausgaben für Netzwerk, Storage und Hardware sinken

Zur Startseite