Cyberport und Notebooksbilliger.de

Warum E-Tailer stationäre Shops brauchen



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Während einerseits stationäre Händler daran arbeiten, ihr Geschäftsmodell in Richtung E-Commerce zu öffnen, zieht es andererseits immer mehr Online-Händler ins Retail-Geschäft. Darunter gibt es prominente Beispiele.

Während auf der einen Seite stationäre Händler daran arbeiten, ihr Geschäftsmodell in Richtung E-Commerce zu öffnen, zieht es auf der anderen Seite immer mehr Online-Händler ins Retail-Geschäft. Das prominenteste Beispiel mit mittlerweile neun stationären Filialen ist hier der Elektronikversender Cyberport.

Ein Cyberport-Store
Ein Cyberport-Store

Der Einstieg in den stationären Handel erfolgte bei dem Online-Händler bereits 2003, damals noch ganz pragmatisch mit einem Store am Firmensitz im Dresdner Waldschlösschen-Areal. Doch bereits mit der Eröffnung des zweiten Cyberport-Stores in Berlin-Mitte 2007 signalisierte der Elektronikversender größere Ambitionen.

Zwar bemühte sich das Unternehmen mit der Wahl einer "1b-Lage" um eine überschaubare Kostenstruktur, doch verdeutlichte Cyberport mit einer großzügig bemessenen Ladenfläche und modernem Design seine Absicht, sich von der auf PC-Hardware und Gamer-Komponenten fokussierten Online-Konkurrenz abzusetzen und sich stattdessen als moderne Alternative zu Elektronik-Allroundern wie beispielsweise Saturn zu präsentieren.

Cyberport-Chef Olaf Siegel: "Für den Online-Handel gibt es keine Wachstumsgrenzen!"
Cyberport-Chef Olaf Siegel: "Für den Online-Handel gibt es keine Wachstumsgrenzen!"
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Während sich Ladenbau und Warenpräsentation sichtlich an die Welt der Apple-Stores anlehnen, verweisen die stationären Cyberport-Filialen dennoch klar auf ihren E-Commerce-Bezug. So werden die in der schlanken Online-Struktur begründeten Preis-Highlights selbstbewusst auf zentralen Podesten präsentiert, Online-Terminals verdeutlichen das Selbstverständnis der Läden als Teil des deutlich größeren Shop-Angebots, und die Abholtheken spielen für Internetbestellungen eine große Rolle.

Im Gegenzug wirken die Cyberport-Stores aber auch auf das Online-Angebot des Händlers ein. So ermöglicht die hochwertige Präsentation in den stationären Filialen den Verkauf von Selektivware auch im Internet; die Läden helfen bei der Akquise von Unterstützungsleistungen durch die Industrie, und nicht zuletzt wird das Bewusstsein der Ladenkundschaft für den Online-Händler Cyberport geschärft.

Auch wenn die Cyberport-Stores auf den ersten Blick gar nicht wie Filialen eines preisgünstigen Online-Anbieters wirken - für das Unternehmen zahlt sich das Engagement im stationären Handel aus: "Wir realisieren durch unsere stationären Standorte Umsatzeffekte, die über die in den Läden realisierten Umsätze hinausgehen", erklärt Cyberport-Geschäftsführer Olaf Siegel und kündigt für 2013 weitere Store-Eröffnungen in Köln, Essen, Stuttgart, Berlin-Charlottenburg und München an.

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