Trotz Corona

Warum Firmen mit dem Umstieg auf S/4HANA nicht länger warten sollten

Andreas Lechner ist Partner beim Beratungshaus CNT Management Consulting
Bereits 2015 brachte SAP die Software-Generation S/4HANA auf den Markt. Mit deren Programmen kann von der Materialwirtschaft über das Personal bis zu den Finanzen im Unternehmen alles gesteuert werden. Wer seine Digitalisierung vorantreiben möchte, kommt daran nicht vorbei.
Wer seine Digitalisierung vorantreiben möchte, kommt am Umstieg von R/3 zu S/4HANA nicht vorbei.
Wer seine Digitalisierung vorantreiben möchte, kommt am Umstieg von R/3 zu S/4HANA nicht vorbei.

Die S/4HANA-Vorgängerversion SAP R/3 soll 2027 auslaufen und aus der Wartung genommen werden. Für Unternehmen auf der ganzen Welt wird ein Umstieg auf das neue System quasi Pflicht. Dennoch geben sich viele Firmen noch zögerlich, das ist ein Fehler.

Externe Berater und IT-Dienstleister gefragt

Seit dem Start der neuesten SAP-Generation S/4HANA im Jahre 2015 müssen sich Firmen weltweit mit der Umstellung der auslaufenden R/3-Systeme befassen. Spätestens 2027, muss der Umstieg vollbracht sein, denn dann werden die alten Systeme von SAP nicht mehr gewartet. Für das Update benötigen die meisten Unternehmen allerdings Unterstützung von externen Beratern und IT-Dienstleistern, denn ohne jahrelange Erfahrung ist die Integration der verschiedenen Lösungen kaum machbar.

Dabei könnte es nun zu Engpässen kommen, wie eine Studie von Luenendonk unterstreicht. So machen 52 Prozent der Unternehmen derzeit erst eine Vorstudie zu S/4HANA, während 30 Prozent an einer ersten Strategie arbeiten. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation und der Bedarf an Beratungsfirmen wird in Kürze sehr stark ansteigen. Zum einen mische sich durch den Update-Zwang aktuell der komplette Beratermarkt durch, da sehr viele Unternehmen zur gleichen Zeit auf die Dienstleiter angewiesen sind. Zum anderen bedarf der Umstieg auf das neue System ein Vielfaches der üblichen Beratungstage.

Corona sollte die Digitalisierung nicht bremsen

Um die neue SAP Software-Generation einzuführen, müssen Unternehmen ihre bestehende Systemlandschaft nicht gänzlich neu aufbauen. Mit dem sogenannten Brownfield-Ansatz können Geschäftsprozesse, die über viele Jahre optimiert wurden, auf den neuesten Stand der Digitalisierung gebracht werden.

Aufgrund der Corona-Krise mit der Umstellung zu warten sieht er kritisch. Unternehmen sollten nicht zu lange in einer Corona-Schockstarre verharren. In absehbarer Zeit wird der Beratermarkt wie leergefegt sein, weil viele Dienstleister schlicht nicht in der Lage sind den hohen Bedarf an Beratungsleistung zu decken.

Zertifizierte Pakete sollen bei der Auswahl helfen

Um die Unternehmen bei der Umstellung zusätzlich zu unterstützen, zertifiziert SAP qualifizierte Partnerpaketlösungen. Die in Zusammenarbeit mit erfahrenen Beratern geschnürten Pakete dienen quasi als Standardwerkzeuge. So sollen vor allem Risiko und Preis für die Unternehmen gering gehalten werden. Gleichzeitig können sich Unternehmen auf das Fachwissen und das jeweilige Branchen-Know-how verlassen.

Schneller von Innovationen profitieren

Durch die Standardisierung können Prozesse grundsätzlich schneller und ohne lange Abschaltzeiten auf das neue SAP System übersiedelt und die innovativen Funktionen von S/4HANA direkt genutzt werden. Da es sich dabei um eine reine "Conversion", also ein Update handelt, ist der Zeitplan äußerst kompakt gestaltet, bietet aber trotzdem ausreichend Raum für notwendige Korrekturen, Test- und Trainingseinheiten. Je früher der ohnehin obligatorische Wechsel passiert, desto eher können Unternehmen auch von den digitalen Innovationen profitieren und eventuell einen Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern gewinnen.

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