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In einer Befragung hat das Marktforschungsinsititut Infosecurity Europe herausgefunden, dass Frauen viel eher dazu bereit sind, ihre Passwörter Fremden zu geben, als Männer. Die Wahrscheinlichkeit, so etwas zu tun, ist beim schwachen Geschlecht sogar vier mal so hoch wie bei den Herren der Schöpfung.
So waren 45 Prozent der von Infosecurity Europe befragten Frauen bereit, ihr Passwort herauszugeben, wohingegen nur zehn Pozent der Männer so weit weich geklopft wurden. Der Fragesteller tarnte sich dabei als "Marktforscher" und lockte die Kandidaten mit einer Tafel Schokolade als Bonus für die Herausgebe des Passwortes. Diese "Umfrage" fand bereits zum wiederholten Mal statt - dismal außerhalb der der Liverpool Street-U-Bahn-Station in London.
Immerhin ist das Ergebnis der diesjährigen Umfrage besser ausgefallen als im Vorjahr. Da waren sogar 64 Prozent der Befragten bereit, ihre Passwörter für eine Tafel Schokolade zu verraten, diesmal wollten es insgesamt nur 21 Prozent der Passanten tun. Dafür gaben 61 Prozent von ihnen andere persönliche Daten wie Geburtstag oder Telefonnummer bedenkenlos preis. Da gab es kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Als "Preis" für diese individuellen Informationen winkte eine Reise nach Paris.
Das ist laut Infosecurity Europe sehr gefährlich. Mit den so erhaltenen Daten könnten kriminelle Hacker an weitere Passwörter der ausgehorchten Person gelangen, in dem sie einfach bei der Bank oder der Telefongesellschaft anrufen und dort mit den persönlichen Daten der ausspionierten Person eine neues Passwort beantragen.
Außerdem stießen die Marktforscher von Infosecurity Europe auf einen anderen bedenklichen Leichtsinn im Umgang mit Passwörtern. Ein Drittel der befragten Personen nutzt dasselbe Passwort für alle möglichen Anwendungen wie Internet-Banking, Web-Accounts und Zugang zum firmeninternen Netzwerk, ein weiteres Drittes setzt zumindest zwei verschiedene Passwörter ein, 16 Prozent drei Kennwörter.
Auch in den Unternehmen bleiben persönliche Passwörter nicht geheim sondern werden zur Hälfte an Arbeitskollegen weiter geleitet. 35 Prozent würden ihre Firmenpasswörter auch am Telefon verraten, wenn der Anrufer es glaubhaft machen könnte, von der internen IT-Abteilung zu sein. (rw)