Zwischen Existenzkampf und Rekordrenditen

Warum Geschäftsmodelle stets up-to-date bleiben müssen



Andreas Franken schreibt als Experte zu den Themen Strategie, Marketing und Vertrieb. Der IT-Branche fühlt er sich seit Ende der 1980er Jahre verpflichtet. Analog seiner Überzeugung müssen Geschäftsmodelle permanent an sich ständig verändernde Rahmenbedingungen angepasst werden. Seine Unternehmensberatung Franken-Consulting unterstützt Unternehmen in puncto Wachstum und Effizienz. http://franken-consulting.blogspot.de/

Neue Vermarktungs- und Bezahl-Modelle

Andreas Franken: "Hoffen Sie nicht darauf, dass Ihr Geschäftsmodell quasi von selbst wieder rentabel wird, wenn Sie sich aktuell bereits in Schieflage befinden."
Andreas Franken: "Hoffen Sie nicht darauf, dass Ihr Geschäftsmodell quasi von selbst wieder rentabel wird, wenn Sie sich aktuell bereits in Schieflage befinden."
Foto: Andreas Franken

Mit derselben Logik, wie Software einmal entwickelt und dann vielfach verkauft wird, lässt sich wahrscheinlich auch Content vermarkten. Zudem lassen sich über die Digitale Vermarktung entgegen früherer Verfahren viele Kostenpositionen deutlich reduzieren. Logischerweise ist es lukrativer, 200.000 Stück eines Artikels zu je 0,20 € zu verkaufen als 10.000 Stück desselben Artikels zu je 1,99 € – insbesondere dann, wenn bei der 20 Cent Variante die Kosten pro Stück unter der 1,99 Euro Variante liegen. Dies gilt für Software wie für Content. Zu einem Bundle mit anderen Produkt- und Leistungsangeboten zusammengefasst könnten auf diese Weise große Stückzahlen verbunden mit interessanten Skaleneffekten realisiert werden.

Es ist ja nicht so, dass Menschen keinen Content lesen wollen. Richtig ist vielmehr, dass sie hierfür möglichst wenig bezahlen möchten. Mit dem PC, Tablet oder Smartphone kann man sich bereits seit einigen Jahren mit kostenlosem Content "auf dem Laufenden halten".

Aber wie sieht es denn aus, wenn der Content etwas spezieller oder auch qualitativ hochwertiger sein soll? Bereits heute gibt es Beispiele dafür, dass Kunden unverändert bereit sind, für eine gute journalistische Leistung zu bezahlen.

Neue Geschäftsmodelle mit neuen Bezahlsystemen sind nunmehr zu entwickeln. Vielleicht sind es Themen-Bundles zu kleinen Geldbeträgen, "die niemandem weh tun", welche zukünftig nachgefragt werden. Zumindest wären diese leichter zu verkaufen als die tradierten Abos mit ihren hohen Prämien- und Vertriebskosten. Lassen wir uns überraschen, welche Content-Angebote Herr Bezos demnächst offerieren wird.

Erfinden Sie sich neu

Warten Sie nicht auf bessere Zeiten und hoffen Sie auch nicht darauf, dass Ihr Geschäftsmodell quasi von selbst wieder rentabel wird, wenn Sie sich aktuell bereits in Schieflage befinden oder eine solche absehbar ist.

Die meisten Manager werden leider erst dann aktiv, wenn der Leidensdruck nicht mehr zu ignorieren ist. Je eher Sie aber veränderungsbereit werden, umso mehr Optionen bleiben Ihnen für wichtige Anpassungen an Ihrem Geschäftsmodell.

Bitte bedenken Sie auch, dass Unternehmensorganisationen nötigen Veränderungen grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen und erst dann veränderungsbereit werden, wenn vorhandene Probleme wirklich nicht mehr zu beschönigen sind. Demzufolge ist die eigene Organisation oftmals ein schlechter Ratgeber, wenn es um Veränderungen geht, denn sie ist zumeist eher Bewahrer des Status quo. (tö)

Autor dieses Artikels ist Andreas Franken von der Unternehmensberatung Franken-Consulting , der auf die Themen Strategie, Marketing und Vertrieb spezialisiert ist. Zur eigenständigen Optimierung von Unternehmen bietet er auf www.franken-consulting.org seinen " Neun-Punkte-Plan " zum kostenlosen Download.

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