Marken-Quiz

Warum heißt Fritzbox eigentlich Fritzbox?

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Fragen Sie sich auch manchmal, wo die Ursprünge von Firmennamen liegen? Oft verbergen sich spannende Geschichten hinter den Namen der Unternehmen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben.

Der Herkunft von Firmen- und Markennamen liegt oft eine interessante Geschichte zugrunde. Wissen Sie, warum die Fritzbox von AVM eigentlich Fritzbox heißt? Wir geben Ihnen drei Erklärungen, wie es zu dem Namen des Netzwerkprodukts kam.

Wie kam die Fritzbox zu Ihrem Namen?

  1. Fritz steht ursprünglich für Frequence Independant Transistor ZRAM (kurz FRITZ), einer Technologie, die vom amerikanische Hersteller AVM (American Valve Manufacturing) entwickelt worden war. Dabei wird die frequenzunabhängige Schaltung mittels Z-RAM durchgeführt. Im Gegensatz zu DRAM werden dabei sowohl die Schalt- als auch die Speicherfunktion auf einem SOI-Substrat-basierten Transistor ausgeführt. Bis 1984 hielt die US-Telefongesellschaft AT&T das Monopol auf Modems, die direkt an die Telefonleitung angeschlossen werden konnten. Andere Hersteller mussten sich über den Umweg der akustischen Kopplung behelfen. Nachdem das Monopol aufgehoben war entwickelte AVM die erste Modem-PC-Karte auf FRITZ-Basis. Das 300-Baud-Modem war zum bekannten Bell 103A kompatibel und war für S-100 Bus-Computer geeignet, zu denen damals der Altair 8800 und der IMSAI 8080 gehörten. 1986 kam dann das erste externe Modem mit dem Namen Fritzbox AVM-2020 auf den Markt. Nachdem der Name "Fritz" in Computer-Kreisen schnell Berühmtheit erlangte, wurde trotz neuerer Technik die Marke auch für die folgenden Produkte bis heute beibehalten. Der eigentliche Herstellername verschwand mit den neueren Gerätegenerationen aus den Typenbezeichnungen.

  2. Am College of Engeneering and Pysical Science an der University of Birmingham entwickelte ein Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Frederik Woodpecker, von seinen Studenten liebevoll "Fritz" genannt, Anfang der 90er-Jahre den Übertragungsstandard Digital Subscriber Line (DSL). Die drei ehemaligen Woodpecker-Studenten George Albright, Martin Villiers und Lakshmi Mandal gründeten 1995 die Elektronikfirma AVM. Der erste Großauftrag kam von der staatlichen Telekommunikationsgesellschaft British Telecommunications, die ihre ersten DSL-Modems von AVM bezog. Die Idee der AVM-Firmengründer, das Modem nach ihrem Mentor Frederik Woodpecker Fritzbox zu nennen, fiel aber bei den Marketing-Strategen der BT glatt durch. Ihnen klang der Name "zu Deutsch". Erst bei den providerunabhängigen Geräten griffen Albright, Villiers und Mandal die Idee wieder auf und nannten zunächst ihr Spitzenprodukt, eine Kombination aus DSL-Modem und Router, AVM 2004 Fritzbox. 2004 stand für das Erscheinungsjahr. In diesem Jahr wurde diese erste Fritzbox auf der CeBIT erstmals dem Publikum vorgestellt. Der Router gewann aufgrund seiner Funktionsvielfalt schnell an Verbreitung und wurde bald nur noch "Fritzbox" genannt. Daher entschlossen sich die Firmengründer, alle folgenden Geräte unter diesem Namen zu vermarkten.

  3. Die Wurzeln des 1986 in Berlin gegründete Telekommunikations- und Netzwerkspezialisten AVM liegen in ISDN-Karten, die zunächst überwiegend an Geschäftskunden vertrieben wurden. Nach der flächendeckenden Einführung von ISDN in Deutschland wollte das Unternehmen ISDN-Karten auch im Consumer-Segment verkaufen. Um die Zurückhaltung bei den Consumern zu überwinden, wurde dazu 1995 eine ISDN-Karte für privaten Endkunden mit einem neuen Markenauftritt auf den Markt gebracht. Mit einem Comic-artigen Schriftzug, einem Frettchen als Maskottchen und einer knallbunten Verpackung wollte man sich von den üblichen, nüchternen ISDN-Produkten abheben. Bei der internen Suche nach einem Eigennamen konnte kein Name überzeugen - außer Fritz. Fritz hat einen starken Bezug zu Berlin, beispielsweise durch den "Alten Fritz", den Preußenkönig Friedrich II. Zudem sollte der Name nicht zu technisch klingen und auch im Ausland die deutsche Wertarbeit verkörpern. In dem für AVM weniger interessanten französischen Markt konnte man mit "Fritz" nicht besonders punkten. Die Briten hingegen schätzen die Bezeichnung nicht zuletzt durch die gewisse Selbstironie, die sie von Deutschland nicht unbedingt erwarteten. Das erste externe DSL-Modem erhielt dann den Namen Fritzbox. Der durchschlagende Erfolg rief auch die Mitbewerber auf den Plan. So versuchte Konkurrent D-Link 2007 mit der Horstbox von der Markenbekanntheit zu profitieren und sich als Alternative zur Fritzbox zu positionieren. Mittlerweile steht Fritz bei AVM für eine ganze Produktfamilie, die nicht nur DSL-, Kabel und LTE-Router, sondern auch Powerline-Produkte, Repeater, schaltbare Steckdosen und Thermostate sowie DECT-Telefone umfasst.

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