Warum musste Kemm gehen?

18.12.2003

Nach ComputerPartner-Informationen verlässt Geschäftsführer Uwe Kemm nach vier Jahren an der Spitze von Adobe Deutschland das Unternehmen. Adobe hat dies auf Anfrage bestätigt. Über die Gründe schweigt sich das Unternehmen beharrlich aus. Nur hinter vorgehaltener Hand war etwas von "die Chemie stimmte nicht mehr" zu vernehmen. Man kann nur vermuten, dass es mit Pierre van Beneden, Vice President EMEA, zusammenhängt, der seit Sommer 2003 Vorgesetzter von Kemm war. Auch Mitarbeiter und Partner stehen vor einem Rätsel. "An schlechten Verkaufszahlen im deutschen Markt kann es nicht gelegen haben", meint ein Unternehmenskenner. Interims-Chef ist van Beneden. "Für unsere Partner ändert sich nichts, alle Aktivitäten laufen wie gewohnt weiter", sagte ein Firmensprecher.

Die Stimmung im Unternehmen soll nach Insider-Informationen jedoch ausgesprochen schlecht sein. Dazu trägt bei, dass der Hersteller kurzfristig eine für Anfang Dezember angesetzte Weihnachtsfeier auf unbestimmte Zeit verschob. Bei den Partnern ist der Hersteller äußerst beliebt: Zum vierten Mal in Folge wurde Adobe von den Fachhändlern 2003 zum Channel Champion in der Kategorie Software gewählt. Auch wirtschaftlich kann Adobe glänzen: Im vergangenen Quartal machte das Unternehmen einen Umsatz von knapp 360 Millionen Dollar - 22 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr. Der Gewinn legte sogar um 108 Prozent auf 83 Millionen Dollar zu.

Andreas Th. Fischer

Zur Startseite