Warum sich Systemhäuser für Privatkunden interessieren sollten

09.12.2004

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Schuster & Walther IT Business AG

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Warum sich Systemhäuser für Privatkunden interessieren sollten

Sehr geehrter Herr von Vopelius,

alle reden von Konvergenz und meinen damit das Zusammenwachsen von Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik zur digitalen Consumer Electronics. Alle reden davon? Nein, es gibt eine Gruppe von Marktteilnehmern, die redet nicht darüber: die Systemhäuser. Und das halte ich für falsch.

"Was interessieren mich die Privatkunden", sagen die Systemhäuser, "das ist nicht meine Baustelle." Ein Fehler! Denn es geht beim Thema "digitale Consumer Electronics" nicht nur um den Verkauf von Mediacenter-PCs, LCD-TVs, Festplattenrekordern oder Projektoren. Darum geht es natürlich auch. Aber das ist im Wesentlichen Retail-Business.

Für das Systemhaus wird die ganze Sache interessant, wenn es um die Infrastruktur geht. Also um die Verkabelung und die - auch kabellose - Vernetzung der einzelnen Geräte im Haus. Das ist klassisches Systemhausgeschäft. Übrigens: Auch die Waschmaschine, die Heizung und sogar die Badewanne lassen sich an das Heimnetz anschließen.

Vor kurzem sagte mir der Geschäftsführer eines Systemhauses, er müsse im nächsten Monat 500.000 Euro Umsatz machen, er wisse nur noch nicht, womit. Das ist natürlich schlecht. Vielleicht sollte er es mal mit neuen Kunden versuchen? Vielleicht mal nicht mit dem Mittelstand, der ja in letzter Zeit für alles herhalten muss. Warum zum Beispiel nicht in ein Neubaugebiet fahren und auf den Baustellen Flugblätter verteilen, auf denen sich das Systemhaus an die Bauherren wendet: "Wir vernetzen Ihr Haus! Rufen Sie uns an!" Wer nicht weiß, wie man so etwas macht, sollte seinen Elektriker, seinen Maler oder Gartenbauer fragen. Oder seinen Architekten mal auf ein Bier einladen.

Das Systemhaus muss sich für dieses Geschäft nicht einmal eine Registrierkasse zulegen, denn es handelt sich hierbei um ganz normales Rechnungsgeschäft. Irgendwie ist es ja auch Business-to-Business. Und der LCD-Fernseher und das ganze andere Gerümpel lassen sich natürlich auch noch gleich mitverkaufen.

Also, wenn ich der Chef eines Systemhauses wäre - ich würd's tun. Und Sie?

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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